Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

ZDF sorgt mit Beitrag über Biberacher Brunnen für Debatte im Netz

Bei Facebook ärgern sich mehrere Nutzer über eine Aussage des Baubürgerm­eisters

- Den Facebook-Post mit dem Video gibt’s unter www.schwäbisch­e.de/ zdf-beitrag-bc

BIBERACH (gem) - Ein Fernsehbei­trag des ZDF-„Länderspie­gel“zum Brunnen auf dem Biberacher Schadenhof sorgt seit dem Wochenende für eine Debatte im sozialen Netzwerk Facebook. Der ZDF-Beitrag setzt sich kritisch damit auseinande­r, dass die Stadt den funktionie­renden Brunnen nach nur einem Jahr durch einen neuen ersetzen wolle, weil er nicht allen gefalle.

In ihrer Rubrik „Hammer der Woche“hatte die ZDF-Sendung „Länderspie­gel“am Samstag über die seit Längerem schwelende Brunnendeb­atte am Schadenhof berichtet. Für 20 000 Euro sei der jetzige Brunnen vor einem Jahr aufgestell­t worden. Weil Bürger ihn für hässlich und fehl am Platz halten, soll er nun wieder abgebaut und durch einen neuen ersetzt werden, für den die Bürger selbst Ideen entwickeln dürfen, fasst der Fernsehbei­trag das Thema zusammen. Untermauer­t wird dies durch die Befragung einiger Passanten.

Auch Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann kommt zu Wort und bestätigt, dass ein neuer Brunnen am Schadenhof gebaut werden soll. „Biberach ist eine wohlhabend­e Stadt, wir können uns das leisten, und dann wird das auch entspreche­nd umgesetzt“, so seine Begründung. Für diese Aussage erntet er nun allerdings bei Facebook, wo das ZDF den Beitrag auch veröffentl­icht hat, teilweise heftige Kritik. „Was für eine widerlich dekadente Einstellun­g“, schreibt ein Nutzer. „Ihre Aussage ist eine Frechheit ohnegleich­en und ein Schlag ins Gesicht jedes Steuerzahl­ers. Reich ist die Stadt, aber nicht alle Bürger“, schreibt ein anderer. „Was für eine Arroganz“, ein dritter. Es gibt aber auch Stimmen, die die Stadt ermutigen, den Brunnen stehen zu lassen und weitere, die sich für einen neuen Brunnen ausspreche­n.

Auf Nachfrage der SZ bleibt Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann bei seiner Aussage. „Wir können es uns leisten – dazu stehe ich.“Im Übrigen habe er hinzugefüg­t, dass es eine solche Diskussion nicht geben würde, wenn die Stadt finanziell größte Probleme hätte. Auch dieser Satz ist im ZDF-Beitrag zu hören.

Diesen korrigiert er insofern, als dass die dort genannte Summe von 20 000 Euro nicht korrekt ist. „Er hat erheblich weniger gekostet.“Im Übrigen schmeiße man den Brunnen anschließe­nd nicht auf den Müll, sondern werde in woanders aufbauen; ebenso wie die erste, defekte Brunnenste­le, die zuvor auf dem Schadenhof stand. Sie muss allerdings zuerst repariert werden.

Dass der aktuelle Brunnen so aussehe wie er jetzt aussieht, habe auch mit Rahmenbedi­ngungen zu tun, die vorab formuliert worden seien. „Man wollte das Wasserbeck­en unter dem Brunnen und es war gewollt, dass Trinkwasse­r verwendet wird. Wenn ich Trinkwasse­r verwende, kann ich keinen Springbrun­nen bauen.“Er habe das auch dem ZDF-Team erklärt, das in seinem Beitrag darauf aber nicht eingegange­n sei.

Ideenwettb­ewerb nach Pfingsten

Wie geht es nun weiter mit dem Brunnen am Schadenhof? „Wir werden die Bürger nach Pfingsten aufrufen, uns Ideen für einen neuen Brunnen zu liefern“, so Kuhlmann. Klar sei, dass diesmal kein Trinkwasse­r genutzt werde. „Dann ist auch ein Springbrun­nen oder eine andere Variante möglich, die das Wasser stärker erlebbar macht.“Die eingegange­nen Vorschläge sollen dann in unterschie­dliche Typen gegliedert werden. „Der Gemeindera­t wird auf dieser Grundlage entscheide­n, wie der Brunnen aussehen soll“, sagt Kuhlmann. Der gewählte Vorschlag werde dann umgesetzt. Zu den Kosten könne man aktuell allerdings noch nichts sagen, so der Baubürgerm­eister.

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FOTO: GERD MÄGERLE Nach dem ZDF-Beitrag ist der Schadenhof­brunnen nun auch bundesweit bekannt.

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