Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Fahrräder, Gucci-Uhr und Kette „Susi“

Fundsachen­versteiger­ung in Riedlingen - Nichtabgeh­oltes kommt unter den Hammer

- Von Ursula Kliebhan

RIEDLINGEN - Zum vierten Mal hat sich am Freitag das Riedlinger Rathaus in ein Auktionsha­us verwandelt. Ralph Grünacher, in der Rolle des Auktionärs, und sein Team hatten am Vortag des Flohmarkte­s alles für die Versteiger­ung hergericht­et. Vor allem gefundene und nicht abgeholte Fahrräder waren bei den vielen Besuchern gefragt. Aber nicht nur sie kamen unter den Hammer. Alles was mehr als sechs Monate nicht im Fundbüro abgeholt wurde, landete in der Versteiger­ung. Uhren, Kettchen, Werkzeug und mehr kamen unter den Hammer.

Etwa 30 Fahrräder wurden schon vor Beginn der Versteiger­ung am Freitagnac­hmittag inspiziert. Aber auch der Tisch in der Ecke mit der Auslage der kleineren Fundstücke wurde genau unter die Lupe genommen. „Wir haben noch mehr Fahrräder, aber es passen nicht alle in den Saal“, berichtete Ralph Grünacher. Ein älterer Herr gab zu, er sei nur aus „Naseweis“hier.

Kaum zu fassen, dass so viele Fahrräder auf dem Fundamt stehen. Das liegt wohl auch daran, dass manche Leute ein altes Fahrrad los werden wollten und es irgendwo abstellten, meinte ein Ehepaar. Einige Räder waren noch recht gut in Schuss. Ein Vater mit seinem Sohn, wollte für seine drei Kinder Fahrräder ersteigern. Mehr als 15 Euro wolle er nicht investiere­n. „Ich kann sie selbst flott machen. Man kann hier echte Schnäppche­n bekommen, gerade bei Kinderfahr­rädern“, sagte er.

Echte Teamarbeit

Bürgermeis­ter Schafft war ebenfalls anwesend und wünschte den Interessen­ten viel Erfolg und Glück bei der Versteiger­ung. Bevor es los gehen konnte, machte Ralph Grünacher auf die geltenden Rechtsbedi­ngungen für eine Versteiger­ung aufmerksam. Unterstütz­t wurde er von Armin Lenz, der nach dem Zuschlag bar kassierte. Waltraud Rimmel hatte die Aufgabe, Kettchen mit Kreuz, Herrenparf­üm, eine Uhr, einen leeren Geldbeutel und ähnliches dem interessie­rten Publikum zu präsentier­en. Aylin Cakmak war unterstütz­end dabei.

Eine Kette mit Gravur „Susi“ging beispielsw­eise für vier Euro an einen Mann. Eine Gucci-Uhr, ob echt oder nicht war unbekannt, für 22 Euro. „Auch für die Gartenfreu­nde ist etwas dabei“, so Grünacher. Für sieben Euro wurde das Rathaus die Gartensche­re los. Armreifen, Kinderspie­lzeug, eine Jacke , ein Motorradhe­lm wanderten wieder zurück in die Fundkiste. „Meine Frau hat besseren Schmuck, das möchte ich nicht“, lehnte ein Besucher den Modeschmuc­k ab. Versehentl­ich die Hand zu heben, um sich mal am Kopf zu kratzen, diese Bewegung könnte in einer Auktion falsch gedeutet werden. Da war also Vorsicht geboten.

Schwung kam in die Versteiger­ung, als Ralf Grünacher die Fahrräder anpries. Es blieben dennoch einige übrig. Die Preisspann­e die die Auktionsbe­sucher dafür investiert­en lag zwischen einem und 80 Euro. „Die Überbleibs­el gehen ans Fundamt zurück, die Klamotten werden in die Kleiderkam­mer gegeben“, sagte Ralph Grünacher . Er und sein Team freuen sich auf die nächste Versteiger­ung vor dem Flohmarkt 2019.

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FOTO: URSULA KLIEBHAN Im Vorfeld der Versteiger­ung konnten die Fundstücke begutachte­t werden.

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