Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Sport Schlegel gibt Geschäft in der Fußgängerz­one auf

Umzug vor einem Jahr von der Kaiserstra­ße in die Hauptstraß­e – Inhaber nennt Internet als Hauptgrund

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Sport Schlegel in der Bad Saulgauer Fußgängerz­one mit dem Räumungsve­rkauf begonnen. Inhaber Uwe Quickenste­dt gibt das Geschäft auf, nachdem er vor knapp einem Jahr von der Kaiserstra­ße in die Hauptstraß­e umgezogen war.

„Es ist einfach zu wenig los“, sagt Uwe Quickenste­dt, der in seinem Sportgesch­äft in der Innenstadt mehr Frequenz erwartet hatte als zuvor in der Kaiserstra­ße, wo er 2015 das 20-jährige Bestehen feierte. Als er im Sommer 2017 den Entschluss des Umzugs fasste, nannte er vor allem die Konkurrenz im Internet als Hauptgrund, warum er an einem neuen Standort sein neues Glück versuchen wollte. Doch die Entwicklun­g sei noch viel schwierige­r geworden, so der 50-Jährige. „Gerade junge Menschen kommen immer seltener in ein Sportgesch­äft. Stattdesse­n bestellen sie ihre Fußballsch­uhe oder andere Sportartik­el im Internet“, ergänzt der frühere Fußballpro­fi von Borussia Mönchengla­dbach, der damit die gesamte Sportbekle­idungsbran­che meint. Und deswegen glaubt er auch, „dass immer mehr Sportgesch­äfte schließen werden“. Die Sportbouti­que in Sigmaringe­n zum Beispiel gab ihr Geschäft Ende 2017 auf – mit der gleichen Begründung wie Sport Schlegel. „Uns hat die Frequenz gefehlt“, sagte Geschäftsf­ührerin Ruth Späh-Mahlke.

Den Umzug von der Kaiserstra­ße in die Hauptstraß­e habe Quickenste­dt zwar nicht bereut, auch wenn der Standortwe­chsel nicht die erhoffte Verbesseru­ng brachte. Und so reifte nach und nach die Entscheidu­ng, das Geschäft aufzugeben. „Ich habe mir lange meine Gedanken gemacht. Aber es hat einfach keinen Wert mehr“, sagt Quickenste­dt nach mehr als 20 Jahren Selbststän­digkeit. „Was bringt es, morgens ins Geschäft zu fahren und zu wissen, dass eh nicht viel passiert?“Und so habe jeder Öffnungsta­g ihn darin bestätigt, das Geschäft zu schließen – auch aus wirtschaft­lichen Gründen.

Quickenste­dt sieht die Branche generell in einer Krise, die nicht leicht zu überwinden sei. „Da musst du dir schon genau überlegen, welche Schiene du fahren willst.“Uwe Quickenste­dt zieht nun die Reißleine, weil er offenbar den Glauben daran verloren hat, sich mit seinem Geschäft dauerhaft seine Existenz sichern zu können. Wie seine Zukunft aussieht, lässt er offen. „Ich will jetzt erst mal diese Zeit abarbeiten.“

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FOTO: DIRK THANNHEIME­R Sport Schlegel in der Bad Saulgauer Fußgängerz­one macht zu. Am heutigen Mittwoch beginnt der Räumungsve­rkauf.

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