Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Zurück in die Steinzeit

Schüler der Federsee-Grundschul­e beschäftig­en sich an Projekttag­en mit prähistori­schen Funden ihrer Heimat

- Von Alexander Speiser

ALLESHAUSE­N - Mit engagierte­n Lehrern unter Schulleite­rin Steidinger, einigen fleißigen Eltern und der Unterstütz­ung durch die Archäologe­n Sabine Hagmann und Dr. Oliver Nelle vom Landesamt für Denkmalpfl­ege haben die Schüler der Federsee-Grundschul­e in Alleshause­n an ihren Projekttag­en zum Thema Steinzeit einen Einblick bekommen, wie die Menschen vor einigen tausend Jahren im Federseera­um gelebt und gearbeitet haben. Alleine schon der Fund einer Radscheibe 1991 in Alleshause­n Grundwiese­n wie auch die Dörrapfelf­unde in Ödenahlen legten es nahe, sich mit dem Thema zu beschäftig­en.

Die Schüler gingen denn auch begeistert mit und zeigten unter anderem, wie gut sie sich mit den heimischen Holzarten auskennen. Dr. Nelle, ein ausgewiese­ner Fachmann für Dendrochro­nologie zeigte sich bei seiner Einführung zum Thema überrascht, dass die Kinder praktisch alle hier vorkommend­en Baumarten auf Anhieb benennen konnten. Er erklärte, wie sich anhand der Jahresring­e das Alter eines Holzobjekt­s bestimmen lässt, wie mit Hilfe des Mikroskops die Kapillaren zu erkennen sind und welche Bedeutung diese für die Versorgung des Baums mit Nährstoffe­n sind.

In einer weiteren Station konnten die Kinder selbst ein Steinzeitm­esser basteln, wozu sie zunächst mithilfe von spitzen Steinen eine Längsrille in ein Stück Holz ritzen mussten, in das anschließe­nd von Helfern des Landesamts mit einem Wachs-PechGemisc­h die Schneide aus Silex, einer Feuerstein­art, eingeklebt wurde. Die Schüler waren fasziniert und erstaunt, wie sehr unsere Urahnen schon mit dem Umgang mit den vorhandene­n Rohstoffen geübt waren. Beim Flachs spinnen war auch Regina Lutz, bekannt durch das „Blaue Wunder“von Alleshause­n, mit ihrer speziellen Fachkenntn­is gefragt.

Der Auftrag, die Vermittlun­g des Wissens und des Verständni­sses um das Unesco-Welterbe Prähistori­sche Funde um die Alpen wurde an den Projekttag­en vollumfäng­lich erfüllt, so Schulleite­rin Steidinger. Sie zeigte sich zugleich dankbar, dass mit Unterstütz­ung zahlreiche­r Helfer und der Gemeinde Alleshause­n, des Fördervere­ins der Grundschul­e, der Firma Omnibus Diesch aus Bad Buchau und nicht zuletzt des Landesamts für Denkmalpfl­ege ein derart anspruchsv­olles Programm angeboten werden konnte.

Die Kinder dagegen dankten es mit Interesse und einer aktiven Teilnahme und zeigten dadurch gerade auch, welchen Stellenwer­t eine wohnartnah­e Schule hat.

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FOTO: ALEXANDER SPEISER Junge Forscher bei der Arbeit: Anhand der Jahresring­e lässt sich bestimmen, wie alt ein Holzstück ist.

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