Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Gruft soll zum Abschiedne­hmen geöffnet sein

Das Haus Württember­g erwartet zur Trauerfeie­r von Herzog Friedrich von Württember­g zahlreiche Gäste

- Von Julia Freyda

ALTSHAUSEN - Mit mindestens rund 2000 Trauergäst­en rechnet das Haus Württember­g für die Trauerfeie­r des tödlich verunglück­ten Friedrich Herzog von Württember­g am Freitag, 25. Mai, in Altshausen. Alle europäisch­en Adelshäuse­r wurden eingeladen, aber auch der normale Bürger kann sich in den Tagen darauf verabschie­den, da die Familiengr­uft zugänglich sein soll.

„Mehr als 1000 Einladunge­n wurden verschickt. Die Zusagen kommen jetzt nach und nach zurück“, sagt Eberhard Fritz, Archivar des Hauses Württember­g im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Wer die Gästeliste erahnen möchte, muss nur auf bisherige größere Veranstalt­ungen im herzoglich­en Haus zurückblic­ken. Im Jahr 2000 kam der damalige spanische König Juan Carlos nach Altshausen. Der spanische Monarch ist ein guter Freund von Carl Herzog von Württember­g, und war zu Gast bei den Feierlichk­eiten zum 60. Geburtstag von Diane Herzogin von Württember­g, der auf Schloss Altshausen gefeiert wurde. Es war nicht sein einziger Besuch im Süden. Drei Jahre später war Juan Carlos ebenfalls in Altshausen zugegen: Fleur von Württember­g, die jüngste Tochter von Herzog Carl und Herzogin Diane, feierte Hochzeit mit dem österreich­ischen Grafen Moritz von Goess. „Wer für die Trauerfeie­r aus dem spanischen Königshaus kommt, steht aber noch nicht endgültig fest“, sagt Fritz. Auch zum belgischen Haus seien stets enge Kontakte gepflegt worden und daher werde nun vermutlich auch von dort hoher Besuch anreisen. Ebenso aus Österreich wird manch Adliger erwartet – dort hat die Mutter von Herzog Carl ihre Wurzeln. Und natürlich aus dem französisc­hen Hause d’Orléans, der Familie von Herzogin Diane. Doch auch zu den Adelshäuse­rn in der näheren Umgebung pflegt die herzoglich­e Familie enge Kontakte. Daher werden auch Mitglieder der Häuser Waldburg-Zeil, Baden, Hohenzolle­rn und Königsegg-Aulendorf erwartet.

Die hochrangig­sten Gäste werden im Schloss Altshausen übernachte­n. Das Haus Württember­g hat aber auch einige Hotels in der Region geblockt, um weitere Übernachtu­ngen zu ermögliche­n. Andere wiederum dürften mit Wagen oder ihrem Privatflug­zeug direkt wieder die Region verlassen. Um den zahlreiche­n geladenen Gästen die Teilnahme an dem Requiem zu ermögliche­n, soll es Übertragun­gen geben. Denn in der Schlosskir­che gibt es nur rund 400 Sitzplätze, weitere geladene Gäste sollen in einem Kirchenzel­t und der Galerie untergebra­cht werden. Der Bischof von Rottenburg Gebhard Fürst wird durch die Trauerfeie­r führen.

Die Trauerfeie­r beginnt um 11 Uhr in der Schloss- Pfarrkirch­e von Altshausen, wird aber nicht allein für einen erlesenen Kreis sein. „Herzog Friedrich hatte auch viele Beziehunge­n zu Altshauser­n und Menschen in der Umgebung. Daher wird das Requiem auch auf den Marktplatz übertragen“, sagt Fritz. Wie viele Gäste dieses Angebot nutzen werden, sei nicht vorhersehb­ar, letztendli­ch dürfte es in Altshausen aber sehr voll werden. Daher müssen auch außerhalb des Ortskerns Parkplätze ausgewiese­n werden. Von dort soll es Shuttlebus­se geben.

Beisetzung im engsten Familienkr­eis

Die Beisetzung von Herzog Friedrich erfolgt im Anschluss an das Requiem im engsten Familienkr­eis in der Familiengr­uft. Wer sich von Herzog Friedrich verabschie­den möchte, hat am Samstag und Sonntag die Gelegenhei­t dazu. An diesen Tagen ist der Zugang zur Gruft der Schlosskir­che möglich. Am kommenden Mittwoch, 23. Mai, wird ab 19 Uhr in der Altshauser Schlosskir­che nochmals ein Rosenkranz für Herzog Friedrich gebetet.

Viel spekuliert wird in Medien derzeit über die mögliche Nachfolge von Herzog Friedrich. Noch ist dessen Vater Carl der Chef des Hauses Württember­g, die Übergabe an seinen ältesten Sohn soll aber kurz bevorgesta­nden haben. „Die Nachfolge wird sicherlich besprochen, aber wie das Haus Württember­g alles regeln möchte, das kann auch bis nach der Beisetzung warten“, sagt Eberhard Fritz.

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FOTO: THOMAS WARNACK Herzog Friedrich von Württember­g ist am 9. Mai bei einem Verkehrsun­fall tödlich verunglück­t.

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