Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Matthias Kempf steht für Tempohandball
TSV Bad Saulgau hat einen neuen Trainer – Lange Zeit beim TV Pfullendorf
BAD SAULGAU - Seit ein paar Tagen ist es fix. Der aus der Württembergliga in die Landesliga abgestiegene TSV Bad Saulgau hat einen neuen Trainer. Matthias Kempf heißt der neue Mann. In Bad Saulgau ist er kein Unbekannter. Er wird damit Nachfolger von Gabriel Senciuc, der Ende 2017 für den beruflich verhinderten Csaba Horvath einsprang.
Der knapp 47-jährige Kempf, der im Besitz der Trainer-B-Lizenz ist, ist in Pfullendorf geboren, aufgewachsen und wohnt dort auch heute noch. Er wurde in eine Handballfamilie geboren. Vater, Mutter und Bruder spielten Handball und der Vater war sogar lange Vorsitzender des Handballvereins TV Pfullendorf. Auch der 22-jährige Sohn spielt in Pfullendorf und die Tochter spielte ebenfalls in Heimatort Handball. Matthias Kempfs handballerische Laufbahn begann im zarten Alter von sieben Jahren, ebenfalls beim TV Pfullendorf. Er spielte in sämtlichen Jugendmannschaften, bis er mit 18 Jahren zur ersten Mannschaft des Handballvereins Meßkirch wechselte. Dann ging's wieder nach Pfullendorf und später nochmals nach Meßkirch, wo er in der Landes- und in der Verbandsliga mit dem heutigen sportlichen Leiter des TSV, Krischan Hillenbrand, zusammen spielte. Später verschlug es ihn nach Mimmenhausen, wo er vier Jahre in der Landesliga und in der Südbadenliga – vergleichbar mit der Württembergliga – spielte, bevor er erneut als Spieler zum Landesligisten Pfullendorf wechselte, um dort später als CoTrainer zu fungieren. Anschließend wechselte er wieder für ein Jahr zum Südbadenligisten Mimmenhausen, diesmal aber als Trainer, und hatte TSV-Kreisläufer Jochen Schäfer unter seinen Fittichen. Danach trainierte er fünf Jahre lang den Landesligisten Pfullendorf und stieg dort dann wieder im Alter von 45 Jahren als Spieler ein. Auch in der vergangenen Saison hatte er noch Einsätze bei der ersten Mannschaft.
„Krischan Hillenbrand rief mich vor Kurzem an und fragte, ob ich mir vorstellen könnte, den TSV zu trainieren. Da habe ich nicht lange überlegt. Ich wollte mal was Neues machen und handballerisch gesehen in eine neue Gegend gehen“, sagt Matthias Kempf. Pfullendorf gehört dem südbadischen Handballverband an, Bad Saulgau dem württembergischen. Da spielt der TSV gewöhnlich nur bei Freundschafts- oder Vorbereitungsspielen gegen badische Mannschaften.
Viel Wert auf Kondition
„Wir beginnen Mitte Juni mit der Vorbereitung. Das wissen die Spieler bereits. Da gibt es auch unser erstes Treffen, dann mache ich mir ein Bild von den Spielern und der Mannschaft“, sagt der neue Coach. Er legt Wert auf Tempohandball und eine schnelle erste und zweite Welle aus einer stabilen Abwehr heraus. Dreimal pro Woche soll in der Vorbereitung mindestens trainiert werden, es soll viel für die Kondition und die Kraft-Ausdauer gemacht werden. In der Mitte und gegen Ende der Vorbereitung sollen viele Vorbereitungsspiele absolviert und auch einige Turniere gespielt werden. „Ich bin schon gespannt auf die weithin bekannt gute Stimmung und die vielen Zuschauer in der Kronriedhalle“, freut sich Kempf, der im beruflichen Leben als Vulkaniseur in einem Gummi verarbeitenden Betrieb arbeitet.
Der sportliche Leiter Krischan Hillenbrand kennt den neuen Coach schon lange Zeit. „Ich erhoffe mir von ihm, dass er aus den Einzelspielern ein Team formen kann, unser Zusammenspiel optimiert und endlich den von uns ersehnten Tempohandball nach vorne und nach hinten mit der Mannschaft umsetzen kann“, sagt der Sportchef.
Auch der zweite Vorsitzende Alexander Osswald, freut sich, dass ein neuer Trainer gefunden wurde. „Ich kenne ihn noch nicht persönlich, aber ich habe schon sehr viele gute Dinge über ihn gehört. Er ist ein positiver Typ, also genau das, was wir brauchen, um aus unseren guten Einzelspielern ein Team zu formen. Wir sind froh, diese vakante Position mit einem Handballfachmann aus der Region besetzen zu können und freuen uns nun auf die Vorbereitung auf die neue Saison“, sagt Osswald.