Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Sanierungsbedarf liegt bei sechs Millionen Euro
Herbertingen lässt Zustand von 53 kommunalen Gebäuden prüfen
HERBERTINGEN - Vom Gemeindeschuppen bis zur Alemannenhalle: Die Gemeinde Herbertingen hat bei 53 kommunalen Gebäuden im Kernort und den Teilorten den Sanierungsbedarf untersuchen lassen. Eine Auswahl der Ergebnisse hat Architekt Guido Vogel vorgestellt.
Auf rund sechs Millionen Euro bezifferte Vogel den Sanierungsbedarf insgesamt. Davon seien Maßnahmen in Höhe von 2,6 Millionen Euro kurzfristig zu erledigen, die restlichen stünden mittelfristig an. In einer 125-seitigen Dokumentation hat Vogel detailliert die einzelnen Schäden aller untersuchten Gebäude gebündelt.
Der größte Investitionsstau besteht im Kernort. Auf rund 1,5 Millionen Euro summiert sich der kurzfristige Sanierungsbedarf, auf 2,9 Millionen der mittelfristige. Als dringende Maßnahme sieht Vogel die Fassadensanierung an der Sporthalle, da es dort relativ viele Risse gebe. Die Kosten für kurzfristige Maßnahmen schätzt er auf knapp 90 000 Euro. Am Feuerwehrhaus ist das Oberlicht am Dach undicht, knapp 90 000 Euro kostet eine Erneuerung. Auf 180 000 Euro schätzt der Architekt kurzfristig erforderliche Arbeiten am Bauhof. Dort ist das Dach undicht und die Fassade beschädigt. Außerdem funktioniert das Salzsilo nicht mehr richtig und die Hoffläche sollte erneuert werden. Bei knapp 380 000 Euro liegt der kurzfristige Sanierungsbedarf an der Leichenhalle und bei 335 000 Euro am Kindergarten St. Nikolaus.
In Hundersingen liegt der kurzfristige Sanierungsbedarf bei 440 000 Euro, der mittelfristige bei knapp 200 000 Euro. Dort schlagen mit 270 000 Euro vor allem Mängel an Kindergarten und Schule zu Buche. Dringender Sanierungsbedarf besteht an Dach, Fassade und Fenstern. Auch ans Abwasserpumpwerk muss die Gemeinde ran: Dort summiert sich der Sanierungsbedarf für Fassade, Dach, Putz, Fenster und Eingang auf 75 000 Euro.
In Marbach summiert sich der kurzfristige Sanierungsbedarf auf 630 000 Euro, auf 470 000 Euro der mittelfristige. Dickster Sanierungsbrocken ist im Teilort das Schulgebäude mit Mehrzweckhalle: Mehr als 580 000 Euro fallen für Gebäudehülle und Außenanlage an. In Mieterkingen ist der Sanierungsbedarf vergleichsweise überschaubar: 7450 Euro listet der Architekt beim kurzfristigen Bedarf auf, 46 450 Euro beim mittelfristigen.
„Wir sind von den Zahlen erschlagen, aber es ist wichtig, dass wir den Sanierungsbedarf mal konkret aufgelistet haben“, sagte Bürgermeister Magnus Hoppe. Der Gemeinderat müsse nun einen Plan entwickeln, wie kontinuierlich alle Missstände beseitigt werden könnten. Daher ist eine Klausurtagung geplant, um den Sanierungsbedarf der Gebäude im Detail zu diskutieren. Sicherheitsrelevante Mängel sollen unabhängig davon sofort behoben werden. Peter Maerz (UB) merkte an: „Die Liste gibt uns auch eine gewisse Beruhigung, weil wir jetzt wissen, was auf uns zukommt.“Er schlug vor, dass nun aber nicht einfach mit Sanierungen losgelegt werde, sondern auch bedacht werde, welche Gebäude in welcher Form überhaupt noch benötigt werden. Dem stimmte Frank Bühler (FL) zu und bat darum, dass die Klausurtagung zeitnah stattfindet, um gemeinsam einen vernünftigen Plan zu erstellen.