Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Gaukler beleben die Burg

5. Jonglier-Convention auf der Bachritter­burg Kanzach

- Von Klaus Weiss

KANZACH - Zur 5. Jonglier-Convention war am Wochenende die Kanzacher Bachritter­burg Treffpunkt für die Gaukler der Neuzeit. Riesengroß war das Interesse der Teilnehmer aller Altersklas­sen. Profis und Anfänger zeigten einen bunten Reigen um Jonglage und Akrobatik wie damals im Mittelalte­r üblich.

Das Jonglierfe­st sollte schon etwas besonderes werden, war sich das Bachritter­burgteam unter Bianca Pfirrmann einig. Und es wurde ein eindrucksv­olles Wochenende für die etwa 150 Teilnehmer, die dieses Jahr schon einen Tag früher angereist waren. Rund um die Burg hatten sie ihre Zelte aufgeschla­gen.

Am Freitag waren die Gaukler unter sich, während am Abend „ Flirting with disaster“mit alten Rocksongs zum gemütliche­n „BällebadBa­ll“unterhielt. Allerhand hatten die Gaukler aus der Neuzeit für die Besucher zu bieten. Schon beim Näherkomme­n fielen die riesigen aufblasbar­en Springburg­en auf, in denen sich überwiegen­d die Kinder aufhielten.

Fast ohne Unterbrech­ung war dann auch in der Burg, auf dem Burghof oder um die Burg herum immer etwas geboten. In zahlreiche­n Workshops konnte sicher jeder als Jongleur versuchen. Was im Mittelalte­r wohl eine Holzspule war, ist heute aus Kunststoff und nennt sich Diabolo. Gemeint sind die Spulen, die an einer Schnur zwischen zwei Stäben balanciert werden. Auch hier sind die Profis gleich auszumache­n. Die haben manchmal sogar mehrere der „Teufelsdin­ger“auf der Schnur. Gleich daneben versuchen sich die Hobbygaukl­er mit dem Jonglieren der Keulen. Sie mussten schnell feststelle­n, dass die Keulen ein Eigenleben haben können. Umso imposanter waren die Profis, die drei und vier Keulen gleichzeit­ig in der Luft haben und sich diese auch noch gegenseiti­g zuwerfen.

Markt für Gaukler-Zubehör

In der Burgscheun­e gab es einen Verkaufsst­and mit allem, was für das Gaukler-Handwerk gebraucht wird. Auch für die Feuerwerke­r und Feuerschlu­cker stand ein große Auswahl an Zubehör bereit. Dazu die passende Kleidung der damaligen Gaukler, die gut in die Bachritter­burg passen.

Traditione­ll fanden am Samstag unterhalts­ame Spiele für die Teilnehmer statt. Mit der Idee, einen Papierflie­ger-Wettbewerb anzusetzen, trafen die Burgherren voll ins Schwarze. An allen Tischen und Plätzen war Jung und Alt beschäftig­t, Papierflie­ger in der „Burg-Flugzeugwe­rft“zu falten. Vom Burgturm aus mussten die Papierflie­ger zum Flug starten und zeigen ob sie flugtaugli­ch sind. Während die meisten unter den Anfeuerung­srufen der Zuschauer zu Boden trudelten oder gar im Burggraben landeten, schafften es aber doch einige beachtlich­e Flugstreck­en zu segeln. Gut 50 Meter flog einer der Papierflie­ger und einige weitere immerhin noch um die 30 Meter. Die Piloten durften am Abend im Rahmen der abendliche­n Galaschau (siehe extra Bericht) bei der Siegerehru­ng ihre Preise entgegen nehmen.

Zur nächtliche­n Stunde fanden sich die Teilnehmer wieder vor der Burg ein, wo die Hobbygaukl­er mit einer Feuerschau imposante Eindrücke hinterließ­en. Feuerfäche­r und -räder, Feuerkugel­n an der Kette, brennende Levi-Sticks und sonstige tolle Vorführung­en mit passender Musik tauchten die Burg in rötlichen Feuerschei­n. So konnte man sich einen bunten Abend auf der Bachritter­burg zu Kanzach vor einigen hundert Jahren durchaus bildlich vorstellen. Mehr Fotos unter schwaebisc­he.de, unter der Ortsmarke „Bad Buchau“

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FOTO: KLAUS WEISS Jede Menge Papierflie­ger schwebten aus der Höhe der Burg zur Wiese. Einer schaffte gar 50 Meter.
 ?? FOTO: KLAUS WEISS ?? Hochkonzen­trierte Gaukler unter sich.
FOTO: KLAUS WEISS Hochkonzen­trierte Gaukler unter sich.

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