Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Denkzettel statt Knöllchen
Sigmaringer Feuerwehr weist Falschparker mit Flyer auf Fehlverhalten hin
SIGMARINGEN - Die Freiwillige Feuerwehr Sigmaringen hat zusammen mit der Stadtverwaltung Sigmaringen einen Flyer entworfen, der Falschparkern an die Windschutzscheibe geheftet werden soll, welche Rettungsfahrzeugen aufgrund ihrer Parkweise erschwert haben, die Einsatzstelle ohne Zeitverlust zu erreichen. „Wir retten Leben…wenn Sie uns lassen!“, lautet das Motto auf dem Faltblatt.
„Dass wir bei der Anfahrt behindert werden ist nicht selten, besonders bei enger Bebauung und engen Straßen, sind wir doch mit großen Fahrzeugen und entsprechenden Wendekreisen und Abmessungen konfrontiert“, sagt Feuerwehr-Sprecher Benjamin Pätz auf Nachfrage. „Es geht auch darum, die Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren.“Insbesondere in Wohngebieten mit begrenzten Parkplätzen sei ein Durchkommen mit Großfahrzeugen nicht immer gegeben.
„Die Großfahrzeuge benötigen einen Arbeitsradius, um an alle Gerätschaften zu gelangen, insbesondere die Stellung der Drehleiter bei Brandeinsätzen, dazu muss das Fahrzeug abgestützt werden, was auch nicht immer einfach ist“, erläutert der Sprecher. „Wenn dem so ist, haben wir in der Situation oft keine Handhabe, ein Abschleppdienst bringt uns zeitlich nichts mehr. Wir haben Hilfsfristen, die wir einhalten wollen und auch müssen, insofern sind die Möglichkeiten begrenzt.“
Natürlich gäbe die Möglichkeit der polizeilichen Anzeige. „Die Polizei hat natürlich die Handhabe, Sanktionen zu verhängen und Strafzettel auszustellen, aber dies ist erst im Nachgang möglich“, so Pätz. Anzeigen seien bei manchen Einsatzfahrten, wenn Kollegen gefährdet oder genötigt werden, manchmal nötig. Das sei beispielsweise der Fall, wenn Verkehrsteilnehmer keinen Platz machen oder keine Rettungsgasse bilden. „Sowas erschwert uns die Arbeit zusätzlich.“„Wir versuchen dann mit unseren Führungsfahrzeugen durchzukommen, welche baulich kleiner sind, die können gegebenenfalls eine geänderte Abfahrt befehligen“, erklärt der Feuerwehrmann.
Doch nicht immer sei das möglich. „Nicht selten müssen unsere Fahrer dann stark verlangsamen und sich durchschlängeln, was kostbare Zeit benötigt. Konkret ist uns das auch im Ortsteil Laiz im vergangenen Jahr passiert, hier hatte unsere Drehleiter Probleme bei der Anfahrt bei einem Kaminbrand.“Geschuldet durch die enge Straße und Parksituation konnte die Drehleiter nur sehr schwer die Straße befahren. Aufgrund der Enge kam es zu einem Streifschaden an einem geparkten Fahrzeug. „Dies hat natürlich viel Zeit gekostet. Das könnte durch sachgemäßes Parken verhindert werden“, so Pätz.