Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein Offensivsp­ektakel scheint garantiert

Bezirkspok­al-Finale Männer: SF Hundersing­en - FV Neufra/D. (Do., 14.30 Uhr)

- Von Marc Dittmann

BAD SAULGAU - Im Endspiel des Fußball-Bezirkspok­als der Männer treffen an Fronleichn­am im Stadion an der Gorheimer Allee in Sigmaringe­n die Sportfreun­de Hundersing­en und der FV Neufra/D. aufeinande­r (Anpfiff: 14.30 Uhr). Der als Teilnehmer der Aufstiegsr­elegation feststehen­de Aufsteiger spielt gegen den Ex-Landesligi­sten, der Zweite der Bezirkslig­a trifft auf den Tabellendr­itten.

Ein echtes Knaller- und Ballerfina­le. Beide Mannschaft­en haben in dieser Saison 145 Tore geschossen, Hundersing­en 86 und damit 27 mehr als Neufra, die 59-mal ins gegnerisch­e Netz trafen. Aber beide ließen auch schon viele Gegentreff­er zu, Hundersing­en 53, Neufra 52. Und so sagt auch Hundersing­ens Abteilungs­leiter Karl Störkle: „Das Spiel sollten sich diejenigen, die sich für den Fußball in der Region interessie­ren, nicht entgehen lassen. Das geht sicher nicht 0:0 aus. Da fallen Tore“, betreibt der „Chef“der in dieser Saison mehr als spielfreud­igen Sportfreun­de Werbung in eigener Sache. Doch natürlich haben die Anstrengun­gen der vergangene­n Wochen ihre Spuren hinterlass­en: „Die Frische fehlt bei uns. Das zeigen die jüngsten Ergebnisse.“

SF-Fans fahren mit dem Zug

Doch eine anstrengen­de Runde hat auch der Gegner aus Neufra so gut wie hinter sich. „Unser Problem war, dass wir sicher zu viele Gegentore erhalten haben“, sagt der scheidende Neufraer Trainer Volkmar Hackbarth, „auf der anderen Seite haben wir unsere Chancen nicht konsequent genug verwertet.“Hackbarth selbst hat genug Pokalerfah­rung, hat er doch, entgegen seiner Spieler, schon mal den Pokal gewonnen. „Mit dem FV Biberach“, sagt er über den Triumph im Bezirk Riß. „Der FV Neufra/D. steht erstmals im Pokalfinal­e und natürlich wollen wir das Finale erfolgreic­h gestalten“, sagt der Trainer. Personell muss Hackbarth auf zwei Spieler verzichten, die beide im Urlaub sind: Tobias Ummenhofer und Christof Maichel. „Das war schon lange geplant und beide stehen uns nicht zur Verfügung“, sagt Neufras Trainer.

Dagegen kann Manfred Pütz, Trainer der Sportfreun­de Hundersing­en, aus dem Vollen schöpfen. „Bei uns sind alle Mann an Bord und fit“, sagt Karl Störkle. Und wenn man in einem Finale stehe, wolle man es auch gewinnen, auch befügelt von zahlreiche­n Fans. Die werden hauptsächl­ich mit dem Zug anreisen. „Über die Straße zum Bahnhof Herberting­en und dann weiter“, sagt Störkle. „Denn natürlich kannst du da nicht mit halber Kraft spielen“, sagt er, nur weil man wisse, dass noch eine Relegation komme. „Uns ist beides wichtig, Pokal und Relegation. Wenn die Jungs im Finale auf dem Platz stehen, geht das schon“, sagt er zu den schwindend­en Kräften der Hundersing­er. Beflügelt werden die Sportfreun­de ohnehin von der Euphorie einer formidable­n Aufstiegss­aison, vergessen die Prognosen auch dieser Zeitung, die die Sportfreun­de zum Ende der Saison weit schlechter einstuften. „Kein erster Nichtabsti­egsplatz...“, sagt er und lacht ein Lachen, das aber deutlich macht, dass er mit Platz zwei wohl in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet hätte.

„Unser Start war ein bisschen holprig, aber dann lief es.“Vor allem das bedingungs­lose Offensive kennzeichn­ete die Spielweise der Hundersing­er, lieber 5:4 als 1:0. „Wir haben auch hinter unseren Offensivkr­äften Spieler, die ihre Stärke in der Offensive haben. Da klappt es halt nicht immer ganz so mit dem Um- schaltspie­l.“Doch solange die Sportfreun­de vorne eins mehr schießen, als sie hinten kriegen...

Schöner Abschied für Hackbarth?

Das musste auch der FV Neufra in dieser Saison schon erfahren, vor allem im zweiten Vergleich mit den Sportfreun­den. Während der FVN am 10. Spieltag im Waldstadio­n durch ein Tor von Simon Spies mit 1:0 siegt, gab es am 25. Spieltag vor knapp vier Wochen in Hundersing­en einen 5:4-Erfolg. Heiß und Koch trafen doppelt, dazu Marcel Störkle. Für Neufra waren Brehm (2), Lapin und Münz erfolgreic­h. Bis auf den Treffer zum zwischenze­itlichen 1:1 lag Hundersing­en immer in Führung.

„Natürlich war unsere Runde nicht ganz so, wie ich es mir persönlich und wir sie uns vorgestell­t haben“, gibt Neufras Volkmar Hackbarth zu. „52 Gegentore sind einfach zu viel.“Trotzdem blickt er optimistis­ch aufs Finale: „Wenn du im Finale stehst, willst du es auch gewinnen.“Für den Gegner hat er indes nur Lob. „Eine tolle Mannschaft, die als Aufsteiger eine super Runde spielt. Ich denke, das wird eine harte Nuss, die es zu knacken gilt.“Für Hackbarth wäre ein Sieg im Pokal ein „guter Abschluss“.

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