Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ein Offensivspektakel scheint garantiert
Bezirkspokal-Finale Männer: SF Hundersingen - FV Neufra/D. (Do., 14.30 Uhr)
BAD SAULGAU - Im Endspiel des Fußball-Bezirkspokals der Männer treffen an Fronleichnam im Stadion an der Gorheimer Allee in Sigmaringen die Sportfreunde Hundersingen und der FV Neufra/D. aufeinander (Anpfiff: 14.30 Uhr). Der als Teilnehmer der Aufstiegsrelegation feststehende Aufsteiger spielt gegen den Ex-Landesligisten, der Zweite der Bezirksliga trifft auf den Tabellendritten.
Ein echtes Knaller- und Ballerfinale. Beide Mannschaften haben in dieser Saison 145 Tore geschossen, Hundersingen 86 und damit 27 mehr als Neufra, die 59-mal ins gegnerische Netz trafen. Aber beide ließen auch schon viele Gegentreffer zu, Hundersingen 53, Neufra 52. Und so sagt auch Hundersingens Abteilungsleiter Karl Störkle: „Das Spiel sollten sich diejenigen, die sich für den Fußball in der Region interessieren, nicht entgehen lassen. Das geht sicher nicht 0:0 aus. Da fallen Tore“, betreibt der „Chef“der in dieser Saison mehr als spielfreudigen Sportfreunde Werbung in eigener Sache. Doch natürlich haben die Anstrengungen der vergangenen Wochen ihre Spuren hinterlassen: „Die Frische fehlt bei uns. Das zeigen die jüngsten Ergebnisse.“
SF-Fans fahren mit dem Zug
Doch eine anstrengende Runde hat auch der Gegner aus Neufra so gut wie hinter sich. „Unser Problem war, dass wir sicher zu viele Gegentore erhalten haben“, sagt der scheidende Neufraer Trainer Volkmar Hackbarth, „auf der anderen Seite haben wir unsere Chancen nicht konsequent genug verwertet.“Hackbarth selbst hat genug Pokalerfahrung, hat er doch, entgegen seiner Spieler, schon mal den Pokal gewonnen. „Mit dem FV Biberach“, sagt er über den Triumph im Bezirk Riß. „Der FV Neufra/D. steht erstmals im Pokalfinale und natürlich wollen wir das Finale erfolgreich gestalten“, sagt der Trainer. Personell muss Hackbarth auf zwei Spieler verzichten, die beide im Urlaub sind: Tobias Ummenhofer und Christof Maichel. „Das war schon lange geplant und beide stehen uns nicht zur Verfügung“, sagt Neufras Trainer.
Dagegen kann Manfred Pütz, Trainer der Sportfreunde Hundersingen, aus dem Vollen schöpfen. „Bei uns sind alle Mann an Bord und fit“, sagt Karl Störkle. Und wenn man in einem Finale stehe, wolle man es auch gewinnen, auch befügelt von zahlreichen Fans. Die werden hauptsächlich mit dem Zug anreisen. „Über die Straße zum Bahnhof Herbertingen und dann weiter“, sagt Störkle. „Denn natürlich kannst du da nicht mit halber Kraft spielen“, sagt er, nur weil man wisse, dass noch eine Relegation komme. „Uns ist beides wichtig, Pokal und Relegation. Wenn die Jungs im Finale auf dem Platz stehen, geht das schon“, sagt er zu den schwindenden Kräften der Hundersinger. Beflügelt werden die Sportfreunde ohnehin von der Euphorie einer formidablen Aufstiegssaison, vergessen die Prognosen auch dieser Zeitung, die die Sportfreunde zum Ende der Saison weit schlechter einstuften. „Kein erster Nichtabstiegsplatz...“, sagt er und lacht ein Lachen, das aber deutlich macht, dass er mit Platz zwei wohl in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet hätte.
„Unser Start war ein bisschen holprig, aber dann lief es.“Vor allem das bedingungslose Offensive kennzeichnete die Spielweise der Hundersinger, lieber 5:4 als 1:0. „Wir haben auch hinter unseren Offensivkräften Spieler, die ihre Stärke in der Offensive haben. Da klappt es halt nicht immer ganz so mit dem Um- schaltspiel.“Doch solange die Sportfreunde vorne eins mehr schießen, als sie hinten kriegen...
Schöner Abschied für Hackbarth?
Das musste auch der FV Neufra in dieser Saison schon erfahren, vor allem im zweiten Vergleich mit den Sportfreunden. Während der FVN am 10. Spieltag im Waldstadion durch ein Tor von Simon Spies mit 1:0 siegt, gab es am 25. Spieltag vor knapp vier Wochen in Hundersingen einen 5:4-Erfolg. Heiß und Koch trafen doppelt, dazu Marcel Störkle. Für Neufra waren Brehm (2), Lapin und Münz erfolgreich. Bis auf den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 lag Hundersingen immer in Führung.
„Natürlich war unsere Runde nicht ganz so, wie ich es mir persönlich und wir sie uns vorgestellt haben“, gibt Neufras Volkmar Hackbarth zu. „52 Gegentore sind einfach zu viel.“Trotzdem blickt er optimistisch aufs Finale: „Wenn du im Finale stehst, willst du es auch gewinnen.“Für den Gegner hat er indes nur Lob. „Eine tolle Mannschaft, die als Aufsteiger eine super Runde spielt. Ich denke, das wird eine harte Nuss, die es zu knacken gilt.“Für Hackbarth wäre ein Sieg im Pokal ein „guter Abschluss“.