Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Start jetzt auch für den Breitbanda­usbau

Mitverlegu­ng mit der Nahwärmetr­asse – Grünes Licht vom Innenminis­terium

- Von Berthold Rueß

DÜRMENTING­EN - Mit dem ersten Bauabschni­tt der Nahwärmeve­rsorgung hat in Dürmenting­en jetzt auch die Verlegung von Leerrohren für den späteren Breitbanda­usbau begonnen. Mittlerwei­le liegt die Unbedenkli­chkeitsbes­cheinigung des Innenminis­teriums vor, was Voraussetz­ung für die Förderfähi­gkeit ist.

„Wir haben die Genossen sehr glücklich gemacht“, verkündete Hauptamtsl­eiter Wolfgang Lang in der jüngsten Gemeindera­tssitzung. In der Aprilsitzu­ng hatte noch Ratlosigke­it im Rat geherrscht: Die Energiegen­ossenschaf­t Dürmenting­en hatte bereits das Startsigna­l für den Ausbau des Nahwärmene­tzes gegeben, ausgehend von der Biogasanla­ge Hagmann. Die Gemeinde indes wartete immer noch auf die Unbedenkli­chkeitsbes­cheinigung des Innenminis­teriums als Bewilligun­gsbehörde mit dem Inhalt, dass die Förderung auch bei einem vorzeitige­n Baubeginn gewährt würde. Diese würde ohne die Bescheinig­ung bei einer Mitverlegu­ng der Leerrohre verloren gehen. Die Zeit drängte, die Genossensc­haft wollte endlich mit den Tiefbauarb­eiten beginnen.

„Wir haben alle Förderkrit­erien eingehalte­n“, rekapituli­erte Bürgermeis­ter Dietmar Holstein: „Plötzlich sind die interpreti­erbar.“Knackpunkt war die sogenannte Aufgreifsc­hwelle von 30 mBit Übertragun­gsgeschwin­digkeit für den Download. Der Privatanbi­eter Unity Media habe auf Holsteins Anfrage bestätigt, dass die Versorgung von 46 Gewerbebet­rieben, welche Bedarf angemeldet haben, mit dieser Übertragun­gsrate flächendec­kend möglich sei. Für Holstein ein „Indiz, dass Dürmenting­en gar nicht mehr so unterverso­rgt ist“, wie im Breitbanda­tlas aufgeführt.

„Es zeichnet sich am EU-Himmel ab, dass die Schwelle angehoben wird“, stellte Holstein fest. Im aktuellen Leitfaden ist die Rede von 50 mBit Download-Geschwindi­gkeit. Beim Innenminis­terium wurde jetzt zumindest eine Zustimmung zum vorzeitige­n Baubeginn des künftigen Backbones und weiteren Trassen für die spätere Versorgung von Randbereic­hen der Gemeinde erreicht. „Der Schlüssel zum Erfolg“scheine die sternförmi­ge Verlegung von Breitbandt­rassen in unterverso­rgte Bereiche in der Peripherie zu sein. Dafür könnten Zuschussan­träge gestellt werden.

Im Rahmen des erste Bauabschni­tts des Nahwärmene­tzes soll in den nächsten Wochen eine Lehrrohrtr­asse bis zum Rathaus verlegt werden. Erschlosse­n werden soll der Bereich Alte Poststraße, Oberdorfst­raße, Teile der Riedlinger Straße, Bahnhofstr­aße, Fabrikstra­ße, Stammstraß­e, Kirchbergs­traße, Hochbergst­raße und Teile der Ertinger Straße. Laut Lang zeichnet sich ab, dass auch die Versorgung der großen Baugebiete Bohlen und Maierwiese­n förderfähi­g sei. Er rechnet mit einer Förderquot­e von 70 Prozent der beantragte­n Kosten. Die in Aussicht gestellte maximale Förderquot­e von 90 Prozent der Investitio­nskosten sei kaum realisierb­ar. Für Hailtingen mit 3210 Trassenmet­ern betrug die gewährte Förderung lediglich 54 Prozent; anerkannt wurden 2100 Meter der Trasse.

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