Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Brettchenweben – ein altes Handwerk auf der Bachritterburg entdecken
KANZACH (sz) - Auf der Bachritterburg Kanzach ist der Samstag und Sonntag, 9. und 10. Juni, dem Brettchenweben gewidmet, einer uralten Webtechnik, die bis ins dritte Jahrtausend vor Christus zurückgeht. Im Mittelalter zählten die Kirchen zu den großen Auftraggebern für diese kunstvolle Technik. Sie ließen die Messgewänder mit vielen aufwendigen Mustern und Goldund Silberfäden verzieren. Im täglichen Leben der Menschen dienten sie, sehr robust und häufig aus Leinen und Wolle gefertigt, wohl eher den praktischen Dingen, wie reichverzierten Gürteln oder Zierborten für Bekleidung, Wickelbänder, Tragegurte, Tierleinen und Zaumzeug. Doch auch in der heutigen Zeit hat das Brettchenweben durchaus seine Berechtigung, als fast meditative Handarbeitstechnik und zur Herstellung individueller, schöner Accessoires. Beim Kurs am Samstag können die Teilnehmer einen ersten Eindruck in der Schnurtechnik gewinnen. Mit einfachen Webbriefen und einer geringen Anzahl von Kärtchen erlernt man das Aufziehen der Kärtchen, das Schären der Kette, die richtige Kartenstellung und Startposition der Kärtchen. Der Kurs dauert fünf Stunden. Anmeldung ist erforderlich. Beim Mitmachprogramm am Familiensonntag, 10. Juni, besteht die Gelegenheit, mit verschiedenen Techniken, die auch im Mittelalter verwendet wurden, Freundschaftsbändchen oder ähnliches zu fertigen. Außerdem findet, wie an jedem Sonntag, um 14 Uhr eine freie Kurzführung durch den Wohnturm statt. Nähere Informationen gibt es unter Telefon 07582/930440 und das Jahresprogramm unter www.bachritterburg.de