Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kritik an Beschluss zu Kampfdrohn­en

-

BERLIN/ RAVENSBURG (kra/dpa) Grünen-Verteidigu­ngsexperti­n Agnieszka Brugger kritisiert den Beschluss von Union und SPD vom Mittwoch zur Anschaffun­g eigener Kampfdrohn­en. Dabei bemängelt sie vor allem die Haltung der Sozialdemo­kraten. „Trotz jahrelange­r anderslaut­ender Ankündigun­gen hat die SPD heute der Union nachgegebe­n und den Weg für Kampfdrohn­en freigemach­t“, sagte die Ravensburg­er Bundestags­abgeordnet­e der „Schwäbisch­en Zeitung“. Sozialdemo­kraten und Union haben im Haushaltsa­usschuss des Bundestags am Mittwoch der Anmietung israelisch­er Kampfdrohn­en zugestimmt. Es handelt sich dabei um bewaffnung­sfähige Drohnen des Typs „Heron TP“. Die Kosten dafür belaufen sich auf 895 Millionen Euro.

Brugger wirft Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen (CDU) zudem vor, dass sie „bis heute nicht präzise beschreibe­n“könne, „wofür die Bundeswehr tatsächlic­h bewaffnung­sfähige Drohnen benötigt“. Sie mahnt, dass Kampfdrohn­en „immer wieder völkerrech­tswidrig eingesetzt werden“und deshalb „zu Recht hoch umstritten“sind. Über die Anschaffun­g von Kampfdrohn­en wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Aufklärung­sdrohnen setzt die Bundeswehr seit Jahren ein, derzeit in Mali und Afghanista­n. Sie sind zu klein, um sie mit Waffen aufzurüste­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany