Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Orgelmesse und Kammermusik
Werke von François Couperin (1668-1733) stehen am Sonntag in der Christuskirche im Mittelpunkt
RIEDLINGEN (sz) - Aus Anlass des runden Jubiläums eines französischen Komponisten des Barock steht am kommenden Sonntag, 17. Juni, in der Christuskirche Riedlingen seine Musik im Mittelpunkt: François Couperin.
Im Abendmahlgottesdienst in Form der Evangelischen Messe erklingt Couperins Messe pour les Couvent. Alternierend dazu singt die Evangelische Kantorei die Gesänge des Ordinariums aus dem Graduale Romanum aus dem Jahre 1638. Unmittelbar im Anschluss an den Gottesdienst musizieren Bernd Geisler Werke von Couperin und Visè und Ernst Kiefer, Uli Etter, Marion Kiefer und Jürgen Berron eine Triosonate für zwei Violinen und Generalbass von Couperin.
Der Jubilar wurde am 10. November 1668 in Paris geboren und war der Sohn von Charles Couperin, der seit 1661 als Organist der Kirche St. Gervais wirkte und seinen Sohn ins Orgelund Cembalospiel einweihte. Couperin wirkte zeitlebens in Paris als anerkannte Musiker und Komponist. 1689 erhielt er seine feste Anstellung. Am 2. September 1690 veröffentlichte der 22-jährige François Couperin handschriftliche Kopien seiner aus zwei Messen bestehenden Pièces d’orgue.
Kurz und zweckdienlich
In seiner Messe pour les Couvent, die für Mönchs- und Nonnenklöster komponiert wurde, wechseln Orgel, Chor und Liturgie einander ab oder verbinden im Verlaufe der Liturgie ihre jeweiligen Beiträge. Jedes Orgelstück ist kurz und zweckdienlich: Es kann einen Vers illustrieren oder eine freie Stelle im Gottesdienst überbrücken. Die Messen bestehen aus 21 Stücken, die einer festen Ordnung folgen: Kyrie, Gloria, Offertorium, Sanctus, Benedictus, Agnus Dei und Deo Gratias. Die Messe pour les Couvents ist für ein kleines Instrument mit zwei Manualen gedacht. Die Tonart G-Dur bietet eine Musik von bemerkenswert frischer Inspiration und kompositorischen Kunstfertigkeit.