Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ein neuer Baum für eine neue Allee
Rad-Aktion soll für den Schutz von Alleen werben – Riedlingen liegt an der Alleenstraße
RIEDLINGEN - Sie waren sogar etwas schneller als es der Zeitplan vorgesehen hatte: Kurz vor 16.30 Uhr kamen die Teilnehmer der Radfernfahrt „Deutsche Alleenstraße“zu ihrem Stopp in Riedlingen an. Es war der 15. Halt auf ihrer Strecke von Rügen auf die Reichenau. Und auch hier wurde ein Baum gepflanzt. Mit der Tour will der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) für den Schutz der Alleen werben.
„Vor 25 Jahren wurde die Deutsche Alleenstraße aus der Taufe gehoben“, sagt die Expertin für Alleenschutz des BUND Mecklenburg-Vorpommern, Katharina Dujesiefken. Damals unter der Schirmherrschaft der Bundestagspräsidentin Rita Süßmut. Mit der Aktion sollte auf den Wert und die Bedeutung dieser „grünen Tore“aufmerksam gemacht werden. Die „Deutsche Alleenstraße“führt mit insgesamt 2900 Kilometern durch die schönsten Regionen Deutschlands. Es sei die längste zusammenhängende Kulturstraße in Deutschland, von Rügen bis auf die Reichenau.
Die Vielfalt und die Schönheit dieses Natur- und Kulturerbes soll auch die aktuelle Radtour zum Jubiläum hingewiesen worden. Die 1900 Kilometer lange Tour hat am 1. Juni auf Rügen mit den Radlern des Radsportvereins „Tour d’Allee“begonnen. Täglich hat die Gruppe bis zu 170 Kilometer absolviert. In Eisenach hat die Mannschaft, bis auf einen Radler gewechselt, seither sind Radler aus Rheinland-Pfalz und aus Weingarten mit dabei.
Die drei Radler des oberschwäbischen Radvereins sind über eine Ausschreibung auf die Tour gestoßen – und haben sich gemeldet. Gemeinsam mit einer Gruppe aus RheinlandPfalz sind sie nun unterwegs. „Die Gruppe hat sich zusammengefunden“, sagt der Vereinsvorsitzende Manfred Ströhm, der zusammen mit seinen Vereinskameraden Rudi Oehmke und Paul Maleck die Tour angegangen ist. Das Thema war ihnen am Anfang eher fremd, gibt Ströhm zu, aber „wir haben eine Sensibilität für Alleen entwickelt“, sagt er. Bis zum Tourende auf der Reichenau auch 1000 Kilometer gestrampelt haben.
Am vorletzten Tag der Tour machten die Radler am Donnerstagnachmittag in Riedlingen Station, wo sie von Bürgermeister Marcus Schafft, dem Stadtbaumeister Johann Suck und Bürgern sowie Mitgliedern der BUND-Ortsgruppe empfangen. Riedlingen liegt – dank der Kastanienallee – an der Alleenstraße. Hier bleiben die Radler auch über Nacht, ehe sie morgen nach Ravensburg, Markdorf und zum Schlusspunkt auf die Reichenau fahren. In der Vorplanung habe man nach attraktiven Städten für die Station geschaut, die auch von der Entfernung her passe. Und ist auf Riedlingen gestoßen.
Er freue sich, dass die Tour hier halte, betonte Bürgermeister Marcus Schafft in seiner kurzen Begrüßung und wies Bürgermeister Marcus Schafft daraufhin, dass einem Alleen häufig nur noch in Straßennamen, aber nicht mehr in der Realität begegnen.
In Riedlingen wurde zumindest schon mal ein weiterer Baum gepflanzt – entlang der Donau, gegenüber des Hochhauses. Denn die Radler haben zusammen mit der Stadt und dem BUND einen neuen Baum eingesetzt. Vielleicht der Beginn einer neuen Allee.