Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein neuer Baum für eine neue Allee

Rad-Aktion soll für den Schutz von Alleen werben – Riedlingen liegt an der Alleenstra­ße

- Von Bruno Jungwirth

RIEDLINGEN - Sie waren sogar etwas schneller als es der Zeitplan vorgesehen hatte: Kurz vor 16.30 Uhr kamen die Teilnehmer der Radfernfah­rt „Deutsche Alleenstra­ße“zu ihrem Stopp in Riedlingen an. Es war der 15. Halt auf ihrer Strecke von Rügen auf die Reichenau. Und auch hier wurde ein Baum gepflanzt. Mit der Tour will der Bund für Umwelt und Naturschut­z (BUND) für den Schutz der Alleen werben.

„Vor 25 Jahren wurde die Deutsche Alleenstra­ße aus der Taufe gehoben“, sagt die Expertin für Alleenschu­tz des BUND Mecklenbur­g-Vorpommern, Katharina Dujesiefke­n. Damals unter der Schirmherr­schaft der Bundestags­präsidenti­n Rita Süßmut. Mit der Aktion sollte auf den Wert und die Bedeutung dieser „grünen Tore“aufmerksam gemacht werden. Die „Deutsche Alleenstra­ße“führt mit insgesamt 2900 Kilometern durch die schönsten Regionen Deutschlan­ds. Es sei die längste zusammenhä­ngende Kulturstra­ße in Deutschlan­d, von Rügen bis auf die Reichenau.

Die Vielfalt und die Schönheit dieses Natur- und Kulturerbe­s soll auch die aktuelle Radtour zum Jubiläum hingewiese­n worden. Die 1900 Kilometer lange Tour hat am 1. Juni auf Rügen mit den Radlern des Radsportve­reins „Tour d’Allee“begonnen. Täglich hat die Gruppe bis zu 170 Kilometer absolviert. In Eisenach hat die Mannschaft, bis auf einen Radler gewechselt, seither sind Radler aus Rheinland-Pfalz und aus Weingarten mit dabei.

Die drei Radler des oberschwäb­ischen Radvereins sind über eine Ausschreib­ung auf die Tour gestoßen – und haben sich gemeldet. Gemeinsam mit einer Gruppe aus RheinlandP­falz sind sie nun unterwegs. „Die Gruppe hat sich zusammenge­funden“, sagt der Vereinsvor­sitzende Manfred Ströhm, der zusammen mit seinen Vereinskam­eraden Rudi Oehmke und Paul Maleck die Tour angegangen ist. Das Thema war ihnen am Anfang eher fremd, gibt Ströhm zu, aber „wir haben eine Sensibilit­ät für Alleen entwickelt“, sagt er. Bis zum Tourende auf der Reichenau auch 1000 Kilometer gestrampel­t haben.

Am vorletzten Tag der Tour machten die Radler am Donnerstag­nachmittag in Riedlingen Station, wo sie von Bürgermeis­ter Marcus Schafft, dem Stadtbaume­ister Johann Suck und Bürgern sowie Mitglieder­n der BUND-Ortsgruppe empfangen. Riedlingen liegt – dank der Kastaniena­llee – an der Alleenstra­ße. Hier bleiben die Radler auch über Nacht, ehe sie morgen nach Ravensburg, Markdorf und zum Schlusspun­kt auf die Reichenau fahren. In der Vorplanung habe man nach attraktive­n Städten für die Station geschaut, die auch von der Entfernung her passe. Und ist auf Riedlingen gestoßen.

Er freue sich, dass die Tour hier halte, betonte Bürgermeis­ter Marcus Schafft in seiner kurzen Begrüßung und wies Bürgermeis­ter Marcus Schafft daraufhin, dass einem Alleen häufig nur noch in Straßennam­en, aber nicht mehr in der Realität begegnen.

In Riedlingen wurde zumindest schon mal ein weiterer Baum gepflanzt – entlang der Donau, gegenüber des Hochhauses. Denn die Radler haben zusammen mit der Stadt und dem BUND einen neuen Baum eingesetzt. Vielleicht der Beginn einer neuen Allee.

 ?? FOTO: JUNGWIRTH ?? Runter vom Rad und ran an die Schaufel: Teilnehmer der Tour d’Allee, Bürgermeis­ter Marcus Schafft (3. von rechts), Gemeindera­t Roland Uhl (links) und weitere Mitglieder der BUND-Ortsgruppe haben einen Baum gepflanzt.
FOTO: JUNGWIRTH Runter vom Rad und ran an die Schaufel: Teilnehmer der Tour d’Allee, Bürgermeis­ter Marcus Schafft (3. von rechts), Gemeindera­t Roland Uhl (links) und weitere Mitglieder der BUND-Ortsgruppe haben einen Baum gepflanzt.

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