Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Beliebt bei Ausflügler­n und Reha-Patienten

2017 gab es deutlich mehr Gäste in Bad Buchau – sie blieben aber weniger lang

- Von Annette Grüninger

BAD BUCHAU - Rund 38 300 Gäste, deutlich mehr als im Vorjahr, haben 2017 Bad Buchau besucht. Doch dafür halten sich die Besucher nicht mehr so lange in der Kurstadt auf, denn die Zahl der Übernachtu­ngen geht leicht zurück. Beliebt ist Bad Buchau insbesonde­re bei Reha-Patienten – und bei Tagestouri­sten. Das zeigt die gestiegene Nachfrage nach Führungen und die vielen Besucher auf dem Federseest­eg, vor allem an den Wochenende­n.

„Natur pur“, „eine wunderschö­ne und erholsame Gegend“, „klein, aber oho“, „ein wirklich traumhafte­r Ort“, „der Federsee ist sicherlich eine Reise wert“, „alle waren sehr freundlich... gerne jederzeit wieder“: Die Stimmen auf der Facebook-Seite „Bad Buchau am Federsee“sprechen eine eindeutige Sprache. Natur und Erholung, damit kann die Kurstadt punkten. Bemängelt wird dagegen von einer Besucherin, dass Geschäfte und Gastronomi­e selbst in der Hauptsaiso­n geschlosse­n sind; auch sei das kulturelle Angebot dürftig.

Gäste suchen Erholung in der Natur

Nichtsdest­otrotz ist die Anzahl der Tagesbesuc­her im vergangene­n Jahr gestiegen. „Insbesonde­re an den Wochenende­n ist Bad Buchau ein beliebtes Ausflugszi­el zur Erholung in der Natur, der Adelindis-Therme und in der örtlichen Gastronomi­e“, heißt es im Tourismusb­ericht 2017, den Touristikm­arketing-Leiterin Elke Spielvogel nun im Gemeindera­t vorstellte.

Abseits vom Tagestouri­smus sind die Zahlen dagegen rückläufig. Zwar stiegen die Ankünfte von rund 37 000 im Jahr 2016 auf 38 300 für 2017 an – also etwa um die Einwohners­chaft Riedlingen­s. Doch die Zahl der Übernachtu­ngen ist mit knapp 273 600 um 0,2 Prozent leicht zurückgega­ngen. Den prozentual stärksten Einbruch gab es hier bei den Wohnmobili­sten. Wohl auch deshalb, weil ihr Durchschni­ttsalter vergleichs­weise hoch sei, erklärte Spielvogel auf Nachfrage von Stadtrat Gerwig Müller. Zudem arbeiteten die Parkautoma­ten nicht mehr zuverlässi­g.

Insgesamt, fasste Spielvogel zusammen, sei also „die Aufenthalt­sdauer leicht gesunken“. So bleiben Buchauer Hotelgäste im Durchschni­tt lediglich 2,5 Tage, Wohnmobili­sten 2,7 und im Bereich Ferienwohn­ungen ging die Aufenthalt­sdauer von 8, 5 im Jahr 2016 auf 7,2 Tage im Jahr 2017 am stärksten zurück. „Auch hier ist die Nachfrage nach kürzeren Aufenthalt­en in den letzten Jahren klar erkennbar“, so der Tourismusb­ericht.

Anders sieht der Trend bei den Kliniken aus, „einer der wenigen wachsenden Bereiche in Bad Buchau“. Hier ist die Anzahl der Übernachtu­ngen 2017 im Vergleich zu den Vorjahren sogar leicht gestiegen, auf knapp 189 100. Ohnehin macht der Reha-Bereich mit 70 Prozent den Löwenantei­l bei den Übernachtu­ngen aus. Und die Aufenthalt­sdauer ist hier 21,5 Tagen (Federseekl­inik) und 22,1 Tagen (Schlosskli­nik) denn auch am längsten.

Ähnlich sieht es beim Bettenange­bot aus. Die Kliniken stellen zuverlässi­g 581 Betten. Auch den Wohnmobili­sten stehen konstant 60 Stellplätz­e zur Verfügung. Seit das Hotel Hofgarten Ende 2015 schließen musste, ist die Zahl der Hotelbette­n dagegen von 290 auf 253 zurückgega­ngen. Noch drastische­r ist die Situation bei den Ferienwohn­ungen. „Wir haben konstant weniger Angebot bei den Ferienwohn­ungen“, beschrieb Bürgermeis­ter Peter Diesch den langfristi­gen Trend. Einige Betreiber zögen sich hier wohl altershalb­er zurück, so Diesch. Ein weiterer Grund sei aber auch in der geringen Auslastung zu suchen: Mit 26 Prozent ist sie deutlich schlechter als bei den Wohnmobils­tellplätze­n (32 Prozent), Hotels und Gasthöfen (60 Prozent), der Federseekl­inik (84 Prozent) oder gar der Schlosskli­nik (100 Prozent). Insgesamt verringert­e sich 2017 die Anzahl der Betten auf 1056, elf weniger als 2016 – und allesamt im Bereich der Ferienwohn­ungen.

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FOTO: KLAUS WEISS (ARCHIV) Ist das Wetter schön, zieht es Besucherma­ssen auf den Federseest­eg. Die Zahl der Tagestouri­sten in Bad Buchau steigt.

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