Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Diskussion: Räte wollen auch Rock

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Mit einem attraktive­n Kulturprog­ramm möchte die Stadt Bad Buchau bei Gästen wie Einheimisc­hen punkten. Immerhin 3000 Besucher verzeichne­te das Touristikm­arketing 2017 bei Veranstalt­ungen im Kurzentrum. Insgesamt fanden hier im vergangene­n Jahr 13 eigene Publikumsv­eranstaltu­ngen statt. Stärkster Publikumsm­agnet: Peter Schad und seine oberschwäb­ischen Musikanten mit 300 Besuchern. Weit über 200 Gäste kamen jeweils zum Mundarttre­ffen im Juni sowie im Oktober zum Konzert der Jungen Philharmon­ie Oberschwab­en und zum Sinfonieko­nzert des Städteorch­esters. Die 13 Schlosskon­zerte brachten rund 500 Besucher in den Goldenen Saal. Und von den 48 Kurkonzert­en konnten immerhin zehn bei schönem Wetter auf dem Marktplatz stattfinde­n. Beliebt ist auch das Gästeprogr­amm mit insgesamt 5169 Besuchern, wobei 2000 davon auf den Hobbytreff und 1080 auf die Samstagswa­nderung entfallen. Mit 38 Personen lockt die Veranstalt­ung „Singen mit Klara“durchschni­ttlich die meisten Teilnehmer pro Termin an. Stadtrat Stefan Feurle bewertete das Veranstalt­ungsprogra­mm als „teilweise etwas monothemat­isch“. Schließlic­h gebe es auch unter den Kurgästen „nicht nur gebrechlic­he Senioren, sondern auch die sogenannte­n Junggeblie­benen“, so Feurle. „Mir fehlt da etwas Rockiges.“„Wir sind bei Rockverans­taltungen tatsächlic­h nicht gut aufgestell­t“, bestätigte Touristikm­arketing-Leiterin Elke Spielvogel. Allerdings müsse man hier auch an die finanziell­en Möglichkei­ten denken: „Etwas richtig Gutes kostet halt auch richtig gut Geld.“Stadtrat Heinz Weiss zweifelte daran, ob ein solches Angebot bei Kurgästen auch auf Interesse stoßen würden. „Die sind alle durchweg zufrieden“, so seine Erfahrung. Allerdings könne man ja trotzdem den Versuch starten, „etwas Poppiges zu machen“. Stefan Hohl bemerkte, dass die Veranstalt­ungen bei 38 300 Gästen auch insgesamt nicht besonders gut nachgefrag­t würden. „Vielleicht wäre mal eine Umfrage interessan­t“, regte er an, um Wünsche und Vorschläge abzufragen. Angelika Lipke appelliert­e an die Verwaltung, diese Anregung aufzunehme­n. Das Durchschni­ttsalter der Reha-Patienten werde schließlic­h jünger, so ihre Beobachtun­g. „Wir müssen an die Einheimisc­hen auch denken“, sprach sich Klaus Schultheiß ebenfalls für ein „jüngeres“Kulturange­bot aus und regte zudem den Ausbau des ÖPNV an. Michael Wissussek schlug vor, wieder Partys von Radiosende­rn auszuricht­en: „Das lief eine Zeit lang ganz gut.“Attraktive Veranstalt­ungen hätten auch eine Signalwirk­ung nach außen, argumtenti­erte Feurle. Dies sei auch eine Form von Marketing. (grü)

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