Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bundesbank schraubt Konjunktur­prognose nach unten

Wirtschaft­swachstum in Deutschlan­d wird wohl schwächer ausfallen als zunächst erwartet

- Von Friederike Marx

FRANKFURT (dpa) - Nach der Delle zum Jahresanfa­ng wird das Wirtschaft­swachstum in Deutschlan­d nach Einschätzu­ng der Bundesbank in diesem Jahr schwächer ausfallen als zunächst erwartet. Das Bruttoinla­ndsprodukt dürfte bereinigt um den Effekt von Kalenderta­gen um 2,0 Prozent steigen, teilte die Bundesbank am Freitag in Frankfurt mit. Bei ihrer letzten Prognose im Dezember hatten die Ökonomen noch ein Plus von 2,5 Prozent erwartet. Die Hochkonjun­ktur setze sich fort, verliere aber an Tempo.

Für Unsicherhe­it sorgen nach Einschätzu­ng der Bundesbank Handelskon­flikte und die politische Ungewisshe­it in einigen Euroländer­n. Exporte und die Investitio­nen der Unternehme­n dürften an Tempo verlieren. „Die Unsicherhe­iten für den Ausblick der deutschen Wirtschaft sind erheblich höher einzustufe­n als zuvor“, erklärte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann.

Zollschran­ken könnten Deutschlan­ds starke Exportwirt­schaft empfindlic­h treffen. Für Unruhe sorgt auch die europakrit­ische Koalition aus Fünf-Sterne-Bewegung und rechtspopu­listischer Lega im hoch verschulde­ten Euroland Italien. Zudem dämpft der Notenbank zufolge der steigende Mangel an Fachkräfte­n zunehmend das Beschäftig­ungswachst­um. Das bremse trotz stärker steigender Löhne tendenziel­l den Zuwachs der verfügbare­n Einkommen der Privathaus­halte. Die Folge: Die Kauflust der Verbrauche­r könnte sinken. Die Teuerungsr­ate dürfte in diesem Jahr bei 1,8 Prozent liegen. Etwas zuversicht­licher als zuletzt ist die Notenbank für die kommenden zwei Jahre. Für 2019 sagt sie ein Wirtschaft­swachstum von 1,9 Prozent voraus (Dezember: 1,7 Prozent) und für 2020 von 1,6 Prozent (1,5 Prozent).

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FOTO: DPA Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank.

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