Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Bei 8000 Besuchern ist Schluss
Schon über 1000 Tickets für das „Festival ohne Bands“2019 verkauft
HAILTINGEN - Organisator David Lüke zieht eine zufriedenstellende Bilanz für das „Festival ohne Bands“in Hailtingen: „Das ist echt gut gelaufen in diesem Jahr“. Die Rückmeldungen der Besucher seien durchweg positiv gewesen. Der Vorverkauf für 2019 lasse bereits erahnen, dass das Festival im nächsten Jahr noch größer werde.
Lediglich der Rückstau beim Einlass bereitete diesmal Probleme. Wegen des Regens habe der Aufbau nicht so bewerkstelligt werden können wie vorgesehen, was zu sechs bis sieben Stunden Wartezeit geführt habe. Doch daraus habe man gelernt, so Lüke, und verspricht: „Der Fehler ist behoben für nächstes Jahr.“Der guten Stimmung habe das dann aber keinen Abbruch getan. Die rund 4000 Besucher hätten „das Festival ausgelebt wie wir und lauter verrückte Sachen gemacht“. Besonders gut angekommen seien der Pool mit Bar und das überdimensionale Geschicklichkeitsspiel Looping Loui, das die Leute verstärkt ins Infield lockte. Großes Lob habe der Veranstalter für die zehn Duschen bekommen, die mehr als herkömmlichen Campingcomfort boten.
Für sich spricht der Kartenvorverkauf für das „Festival ohne Bands“2019. Innerhalb von rund zwei Wochen gingen über Onlinebuchung seit 31. Mai über 1000 Karten weg, soviel wie voriges Jahr in vier Monaten. Und das vornehmlich über Mundpropaganda. Auf große Plakataktionen verzichtet Lüke: „Man erreicht durch Social Media viel mehr Leute.“ Darüber hinaus gebe es große Unterstützung durch Fans, die bei den Herbstpartys Plakate und Banner aufhängen. Einen Anreiz gibt es für die ersten 1000 Ticketkäufer: Die bekommen den Frühbucherpreis von 20 Euro. Danach kostet das Ticket 30 Euro. Man wolle den Preis halten, so lange es geht, sagt David Lüke. „Wir haben aber gemerkt, es ist kein deckender Betrag, egal, wie groß wir werden“. Mit zunehmender Besucherzahl steigen auch die Kosten.
Vor allem der Personaleinsatz wird größer, und der Aufwand, die Infrastruktur zu schaffen und die Fläche herzurichten, steigt. In diesem Jahr sei der Reinigungsaufwand besonders hoch gewesen. 35 bis 40 Leute, darunter ein 25-köpfiger Trupp einer Fachfirma aus Cottbus, sei diesmal insgesamt vier Tage im Einsatz gewesen, um das Gelände wieder in einen Zustand zu versetzen, in dem es ordnungsgemäß bewirtschaftet werden kann. Ein Problem stellten die vielen Flaschen und Kronkorken dar. Und es habe etliche Camps gegeben, die unter Verzicht auf die 30 Euro Pfand einfach stehengeblieben seien – samt Kühlschränken, Sofas und Tischen, die vom Veranstalter mit entsprechendem Aufwand entsorgt werden müssen. „Das hat voriges Jahr besser funktioniert“, bedauert Lüke.
Für Flächen, um im nächsten Jahr 4000 Besucher unterzubringen, hat der Hailtinger bereits die Zusage von Landwirten. Es könnten diesmal aber durchaus doppelt so viele werden. Das wäre dann aber die Obergrenze: „Mehr als 8000 machen wir nicht.“Die Flächen sind nicht beliebig erweiterbar, weil auch die Fruchtfolge deren Bewirtschaftung zu beachten ist.
Den Kassensturz für das Festival 2018 kann David Lüke erst im Spätsommer machen, wenn alle Rechnungen vorliegen. Zumindest „gefühlt“sei es finanziell besser gelaufen als im Vorjahr, in dem ein Minus von 8000 Euro blieb. „Wenn wir das ausgleichen könnten, das wäre super“, hofft er: „Das gäbe ein gutes Gefühl für die weiteren Festivals.“
Das nächste Hailtinger „Festival ohne Bands“findet vom 23. bis 26. Mai 2019 statt. Informationen und Tickets über https:// festivalohnebands.de/