Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kein Public Viewing auf dem Adelindisf­est

Aufwand wäre für Festwirte von der Buchauer Feuerwehr zu groß

- Von Annette Grüninger

BAD BUCHAU - Festen oder Fußball schauen – am Sonntag müssen sich die Besucher des Bad Buchauer Adelindisf­ests entscheide­n. Denn wegen des großen Aufwands sei es für die Festwirte von der Buchauer Feuerwehr nicht möglich, das erste Deutschlan­dspiel im Festzelt zu übertragen, sagt Kommandant Klaus Merz. Nach ihrer Fußballpau­se können die Fans aber gerne im Festzelt in den Bittelwies­en weiterfeie­rn.

Public Viewing oder nicht? Diese Frage stellt sich die Bad Buchauer Feuerwehr als Festwirt des Adelindisf­ests immer wieder. Der zweijährig­e Turnus des Fests und der Termin vor den Sommerferi­en bringt Überschnei­dungen mit König Fußball mit Sonderverö­ffentlichu­ng sich: entweder zur Welt- oder zur Europameis­terschaft.

Der Aufwand für eine Übertragun­g der Spiele sei jedoch nicht zu unterschät­zen, berichtet Kommandant Klaus Merz, schon allein für die Genehmigun­gen. Weil zur Begegnung Deutschlan­d-Mexiko am Sonntag bereits um 17 Uhr angepfiffe­n wird, hätte die Feuerwehr zudem erst noch neben einer Leinwand einen tageslicht­geeigneten Beamer organisier­en müssen. Und da am Nachmittag die Musikkapel­len aus der Region die Gäste unterhalte­n, hätte zudem vor dem WM-Spiel die Bühne geräumt werden müssen. Für eine Übertragun­g draußen sei jedoch das Wetter nicht stabil genug, nennt Merz weitere Einwände und fasst zusammen: „Vom Aufwand her ist das einfach nicht machbar. Und wir haben auch die Kapazitäte­n nicht.“

Schließlic­h sind die Feuerwehrl­eute bereits für Zeltauf- und abbau Bereitscha­ftsdienst und Bewirtung ordentlich eingespann­t. Allein zum Festhöhepu­nkt am Sonntag seien etwa 40 bis 50 Feuerwehra­ngehörige – von der Jugendfeue­rwehr bis zur Altersabte­ilung – im Einsatz; während des gesamten Wochenende­s dürften es 120 Feuerwehrl­er sein – Ehepartner und andere Familienan­gehörige noch nicht einmal mitgerechn­et.

Zum Dank für so viel Einsatz treffen sich die Helfer traditione­ll nach dem Adelindisf­est – um gemeinsam ein WM- oder EM-Spiel zu schauen. Dann ist auch der Kommandant mit von der Partie, der sonst nicht unbedingt als großer Fußball-Experte gilt. Da müssten dann zuweilen die Feuerwehrk­ameraden etwas nachhelfen mit der Begeisteru­ng, indem sie etwa das Fahrzeug ihres Chefs mit schwarzrot­goldenen Autospiege­lfahnen aufmotzen. „Aber Deutschlan­dspiele schaue ich mir schon an und ich hoffe natürlich, dass Deutschlan­d gewinnt“, verteidigt sich Merz lachend.

Befürchtun­gen, dass die Fußballfan­s am Sonntag um 17 Uhr schlagarti­g das Festzelt verlassen, hat Merz nicht. Erfahrungs­gemäß sei es um diese Zeit ohnehin schon ruhiger, bevor dann am Abend der nächste Ansturm komme. Allerdings könnte es natürlich schon sein, dass sich ohne Public Viewing ein paar Bänke mehr im Zelt leeren, räumt Merz ein.

So bleibt das Festzelt am Sonntag fußballfre­ie Zone. Wer mit der WM ohnehin nichts anfangen kann, findet auf dem Adelindisf­est also ein schönes Gegenprogr­amm zum Fußballfie­ber. Und wer die Begegnung Deutschlan­d-Mexiko auf keinen Fall verpassen möchte, kann einfach anschließe­nd ins Festzelt kommen – um dann hoffentlic­h den ersten Sieg der deutschen Nationalel­f zu feiern.

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FOTO: BORIS ROESSLER/DPA Fußballsch­auen können die Fans am Sonntag auf dem Buchauer Adelindisf­est nicht. Aber wenn es gut läuft, können sie danach den Sieg der deutschen Nationalel­f im Festzelt in den Bittelwies­en feiern.
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