Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Enten füttern in Lindenberg verboten
Schon zu viele Wasservögel leben am und im Waldsee, was schlecht für die Wasserqualität und die Fische ist
So wie dieses kleine Mädchen habt ihr bestimmt auch schon die Enten gefüttert. Am Bodensee vielleicht oder aber an einem Weiher in eurer Nähe. Bestimmt habt ihr gedacht, den Wasservögeln damit eine Freude zu machen. Habt ihr bestimmt auch. Aber für das Wasser selbst ist es gar nicht so gut, wenn Enten und Schwäne mit Brotkrumen gefüttert werden. Vor allem für kleine Gewässer nicht. Deshalb stehen auch seit Neuestem am Waldsee in Lindenberg im Allgäu vier große Schilder, auf denen zu lesen ist: „Wasservögel bitte nicht füttern!“Aber was ist daran verkehrt, Enten ab und zu mit trockenen Brotresten eine Freude zu machen?
Zoologen sind sich einig: Brot ist für Wasservögel nicht gesund. Es enthält nämlich zu viel Salz und quillt im Magen der Tiere auf. Das tut den Tieren nicht gut. Außerdem können herumliegende Brotreste Ratten und Mäuse anziehen.
Was aber im Fall des Lindenberger Waldsees noch viel wichtiger ist: Durch das Zufüttern leben viel zu viele Stockenten am und im See. Und wenn die alle mal müssen …? Ihr könnt euch sicher gut vorstellen, wie schmutzig dann das Wasser wird. Diese Mischung aus Entenkot und Brotbrocken reichert das Wasser außerdem mit zusätzlichen Nährstoffen an. Dadurch wachsen mehr Algen im See. Damit die wiederum bekämpft werden können, wird Sauerstoff verbraucht. Die Folge: In manchen Gewässern sinkt im Sommer der Sauerstoffgehalt so stark, dass Fische und Wasserpflanzen ersticken.