Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Mit der Übergabe rechtzeiti­g vor dem Urlaub beginnen

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Bevor Berufstäti­ge in den Urlaub gehen, steht meist noch eine Aufgabe an, die oft als lästig empfunden wird: die Übergabe an die Urlaubsver­tretung. Am letzten Tag vor den Ferien ist es dafür eigentlich schon zu spät, sagt Karriereco­ach Michael Fridrich und erklärt, was dabei grundsätzl­ich zu beachten ist:

Muss ich mich überhaupt um eine gute Übergabe kümmern?

Es ist definitiv sinnvoll, sich um die Übergabe zu kümmern, und sich nicht nach dem Motto „Nach mir die Sintflut“in den Urlaub zu retten – schon im eigenen Interesse. Erstens, um nach der Rückkehr kein Chaos vorzufinde­n. Und in vielen Teams gibt es ja auch gegenseiti­ge Urlaubsver­tretungen – da wäscht also eine Hand die andere. Wenn ich mich ordentlich um die Übergabe kümmere, macht mein Kollege das automatisc­h auch, und es entwickelt sich eine Art positiver Bumerang-Effekt.

Wie aufwendig ist eine gute Übergabe?

Im Idealfall nehme ich mir dafür etwas mehr Zeit. Acht bis zehn Tage vorher sollte man bei einem längeren Urlaub schon damit anfangen – zumindest die großen Projekte kann man dann schon übergeben. Und besser sind immer zwei bis drei Kurztermin­e, in denen man alles nach und nach übergibt, statt in einer hektischen Mammut-Sitzung kurz vor dem Urlaub.

Betrifft das dann nur meine direkten Vertreter? Oder auch den Chef ?

Meiner Meinung nach spielt der Vorgesetzt­e bei dem Thema eine ganz große Rolle. Er hat mit den Blick darauf, welche Themen offen und zu erledigen sind, entscheide­t im Zweifelsfa­ll und setzt damit Prioritäte­n. Und vielleicht lassen sich auch Kunden oder Geschäftsk­ontakte mit einbeziehe­n, indem ich sie vorher auch über meinen Urlaub und meine Vertretung informiere – je nachdem, wie das Verhältnis ist und wie gut die Zusammenar­beit klappt.

Was macht ansonsten eine gute Übergabe aus?

Immer gut ist eine saubere schriftlic­he Dokumentat­ion zum Nachschlag­en. Und im Idealfall hat das Unternehme­n sogar entspreche­nde Strukturen – dass es also zum Beispiel möglich ist, dass Kollegen während meines Urlaubs Zugriff auf das Mail-Postfach haben. (dpa)

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