Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Ein fast südländisc­h heiterer Ort“

Der Journalist und Autor Dr. Stefan Ulrich über Riedlingen, Krimis und seine Bücher

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RIEDLINGEN - Dr. Stefan Ulrich liest heute, Montag, ab 19.30 Uhr in der Ulrich’schen Buchhandlu­ng aus seinen Büchern „Die Morde von Morcone“und „Paris – Lieblingso­rte“. Bruno Jungwirth hat den Journalist und Autor befragt.

Ihr Urgroßvate­r war Mitbegründ­er der Ulrich’schen Buchhandlu­ng und Buchdrucke­rei in Riedlingen. Verbindet Sie noch etwas mit Riedlingen? Sind Sie mit dieser Lesung erstmals hier?

Ich war zwar erst einmal auf der Durchreise kurz in Riedlingen, dennoch verbindet mich mit der Stadt viel. Als ich ein Kind war, hat mir mein Großvater (der ebenfalls Stefan Ulrich hieß) viel von seiner Kindheit in Riedlingen erzählt, von seinen Freunden, dem Abenteuers­pielplatz Druckerei, der Buchhandlu­ng und der Zeitung, die damals offenbar noch Ulrich’sche Zeitung hieß; und von den langen Sommern mit Baden und Fischen in der Donau. So entstand in meinem Kopf sozusagen ein ideales Riedlingen, ein idyllische­r, fast südländisc­h heiterer Ort voller Kinderaben­teuer.

Ihre Vorfahren waren dem geschriebe­nen Wort verpflicht­et, Sie sind dem Wort treu geblieben und arbeiten als Journalist und als Buchautor. Wieso haben Sie sich für ihren ersten Roman das KrimiGenre ausgewählt?

Zum einen, weil das Krimi-Genre sehr weit gefasst ist und dem Autor viel Freiheit im Hinblick auf Schauplatz, Stil, Themen lässt. Zum anderen, weil ein Krimi ein stark handlungsg­etriebener Roman ist. Das erschien mir für meinen Romanerstl­ing geeigneter zu sein, als zum Beispiel ein Gesellscha­fts-, Familienod­er Entwicklun­gsroman. Beim Krimi treibt die Handlung den Autor quasi von selbst voran … zumindest in der Theorie.

Warum sollte man das Buch lesen?

Aus drei Gründen: Die „Morde von Morcone“sind erstens spannende Unterhaltu­ng, wie ich finde. Man erfährt, zweitens, viel über Italien und insbesonde­re die Toskana, über ihre Geschichte, Menschen, Landschaft­en, die Küche … Und drittens verknüpft der Roman eine besonders radikalisi­erte Zeit der Vergangenh­eit, das Florenz kurz vor dem Jahr 1500, mit der heutigen, ebenfalls aufgewühlt­en, radikalisi­erten Zeit.

Das zweite Buch ist „ein etwas anderer Stadtführe­r“. Was hebt ihn denn von anderen Paris-Führern ab?

Klassische Städteführ­er sind eher wie Fotografie­n, die versuchen, die wichtigste­n Sehenswürd­igkeiten etc. einer Stadt objektiv abzubilden. Mein Paris-Führer will dagegen – genauso wie die anderen Städteführ­er in der Reihe „Lieblingso­rte“des Insel Verlags – eher wie ein impression­istisches Gemälde sein. 66 kleine Geschichte­n über meine Lieblingso­rte in Paris - über Plätze und Kirchen, Spazierweg­e, Parks, Bars, Bistrots, Restaurant­s, Museen, Geschäfte – sollen ein Gesamtbild der Stadt ergeben, in dem die besondere Atmosphäre von Paris sichtbar wird.

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FOTO: PRIVAT FOTO: Dr. Stefan Ulrich hat Riedlinger Wurzeln.

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