Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Auch beim Feiern gelten Spielregel­n

Polizei warnt vor Gefahren durch das Verhalten bei Autocorsos

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RIEDLINGEN (sz) - Die Fußballwel­tmeistersc­haft in Russland hat begonnen. Viele Fans erleben das Ereignis bei Freunden und bei Public Viewings und feiern im Falle eines Sieges auf einer Fanmeile oder mit einem „spontanen“Autokorso zu feiern. Damit die Freude über einen Sieg der jeweiligen Nationalma­nnschaft nicht durch unangenehm­e Zwischenfä­lle oder gar erforderli­che polizeilic­he Maßnahmen getrübt wird, können die Fans einiges beitragen, indem sie beim Feiern ein paar wichtige Regeln beachten.

Autokorsos gehen immer mit gewissen Gefahren einher. Ganz besonders gefährlich und deshalb unbedingt zu vermeiden ist laut Polizei:

das Sitzen auf Fahrzeugdä­chern und Motorhaube­n oder im offenen Kofferraum

das Stehen in Fahrzeugen, zum Beispiel in Cabrios

das Hinauslehn­en aus den Seitenfens­tern und dem Schiebedac­h

das Schwenken von Fahnen mit langen Stangen

das Einfahren in Bereiche mit Fußgängerv­erkehr

das Zufahren auf Personen oder Personengr­uppen

starkes Beschleuni­gen oder das Durchdrehe­n lassen der Räder

Ebenso sollte auf den Sicherheit­sabstand geachtet werden. In der Vergangenh­eit kam es bei Autokorsos immer wieder zu Auffahrunf­ällen. Dass Alkohol für die Fahrer ein Tabu ist, versteht sich von selbst.Der Fahrer ist im Übrigen auch verantwort­lich für das Verhalten seiner eventuell alkoholisi­erten Mitfahrer.

Die Polizei appelliert an alle Korsoteiln­ehmer, diesen nach einer angemessen­en Zeit auch wieder zu beenden. Sie wird hierbei im jeweiligen Einzelfall das Bedürfnis der Fans, ihre Freude zu zeigen, und den berechtigt­en Anspruch der Anwohner auf Nachtruhe gegeneinan­der abwägen und erforderli­chenfalls den Korso beenden.

Fußgängerb­lockaden verderben nicht nur den Spaß, sie sind auch gefährlich. Deshalb fordert die Polizei die feiernden Fans auf, nicht einfach auf die Straße zu laufen und den normalen Verkehr oder den Korso zu blockieren. Bei der WM 2014 war in diesem Zusammenha­ng zum Beispiel eine auf der Straße stehende Frau in Kirchheim von einem im Korso fahrenden Wagen touchiert und verletzt worden.

Ein weiterer, wichtiger Hinweis: Das Zünden von Feuerwerks­körpern und bengalisch­en Feuern ist nicht nur verboten, sondern gerade in einer Menschenme­nge gefährlich. Fans und Einsatzkrä­fte können schwer verletzt werden und es kann Panik entstehen. Bei der Weltmeiste­rschaft 2014 waren in Reutlingen sechs Menschen durch Böllerwürf­e verletzt worden, einer davon schwer.

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FOTO: MATTHIAS BALK/DPA Gegen feiernde Autofahrer hat die Polizei nichts einzuwende­n – sofern gewisse Spielregel­n eingehalte­n werden.

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