Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Studenten feiern Festival gegen Rassismus
Unter dem Motto „Nur hingucken reicht nicht“finden zwei Wochen lang etliche Veranstaltungen statt
ULM/NEU-ULM (sz) - Ein Straßenfest auf dem Münsterplatz, Vorträge, Ausstellungen und mehr. Mit einem umfangreichen Programm feiern Studenten aus Ulm zum dritten Mal das Festival „Contre le Racisme“. Es läuft bis Sonntag, 24. Juni. Die Veranstalter wollen unter dem Motto „Nur Hingucken reicht nicht“ein Zeichen für Zivilcourage und breite Solidarität und gegen Rassismus setzen.
Die Initiative zu dem Festival stammt aus Frankreich, dort wurde 1995 erstmalig eine Kampagne unter diesem Namen veranstaltet. Inzwischen hat sich das Konzept weiter verbreitet – in Deutschland begehen in diesem Jahr Studenten in 17 Städten Festivals „Contre le Racisme“. In Ulm und Neu-Ulm findet nun die dritte Auflage statt.
Die Ulmer Organisatoren verweisen nicht nur auf eine diskriminierende Debatte über eine deutsche Leitkultur und Pläne zur gesellschaftlichen Isolation von Geflüchteten in Ankerzentren in Bayern, sondern auch auf einen rein lokalen Streit: Die Diskussion um die von vielen als rassistisch bezeichnete Kolumne des Unternehmers Walter Feucht im Ulmer Stadtmagazin Spazz. „Die Entwicklungen der vergangenen Wochen, Monate und Jahre zeigt, dass antirassistisches Engagement aktuell besonders nötig ist“, erklärt Mitorganisator Laurin Faust die Motivation der Ulmer Studenten.
Ziel des Festivals ist es, über Rassismus und andere menschenverachtende Einstellungen aufzuklären und Bürger für Rassismus in der Gesellschaft zu sensibilisieren. Es soll bewusst nicht nur Studenten ansprechen, sondern alle Bürger.
Auftakt war am Wochenende mit einem großen Straßenfest, Suppe, Musik und vielen Informationen.
Zum Abschluss tritt am Sonntag, 24. Juni, um 18 Uhr der Kabarettist Boris Alexej mit seinem Programm „BRD – Boris rettet die Demokratie!“im Ulmer Bürgerhaus Mitte auf.