Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bürgerents­cheid für das Stadthalle­nareal?

Jörg Boßler und Andreas Walz initiieren Bürgerbege­hren – 500 Unterschri­ften sind notwendig, Sammlung beginnt heute Abend

- Von Bruno Jungwirth

Jörg Boßler und Andreas Walz brauchen 500 Stimmen für Bürgerbege­hren.

RIEDLINGEN - Nun soll also der Bürger in Sachen Stadthalle­nareal entscheide­n – zumindest wenn es nach Jörg Boßler und Andreas Walz geht. Die beiden Riedlinger bringen ein Bürgerbege­hren auf den Weg mit dem Ziel, dass alle Bürger über das Konzept abstimmen, das am Stadthalle­nareal umgesetzt wird: die sogenannte große Lösung der Stadtverwa­ltung oder das Konzept „Neue Mitte“, das die Mehrheit des Gemeindera­ts favorisier­t. Am heutigen Freitag ab 17 Uhr beginnen Boßler und Walz auf dem Marktplatz dafür Unterschri­ften zu sammeln. Insgesamt werden 500 Unterschri­ften benötigt.

„Riedlingen kann mehr – Ja zur neuen Stadthalle, Ja zum neuen Donauufer und Ja zu Riedlingen als Handelsund Marktstadt“– so ist das Bürgerbege­hren überschrie­ben, mit dem Boßler und Walz ihren Aufruf starten. „Das Thema treibt uns so um, wir müssen nun den Schritt machen“, sagt Boßler, der zugleich als CDU-Fraktionsv­orsitzende­r im Gemeindera­t für die „große Lösung“kämpfte, nun aber als Bürger dieses Bürgerbege­hren einreicht.

Das Bürgerbege­hren wendet sich gegen den Ratsbeschl­uss vom 28. Mai. Damals hatte sich der Rat mit großer Mehrheit für das Konzept „Neue Mitte“ausgesproc­hen. Danach soll das Stadthalle­nareal Zug um Zug entwickelt werden. Geplant ist ein Drogeriema­rkt im Bereich des Tourist-Energy-Points, dazu sollen Hotel und Outdoorhal­le verwirklic­ht werden. Die Stadthalle soll vorerst bleiben, bis die Finanzieru­ng für Sanierung oder Neubau fest stehen.

Dieser Beschluss soll, nach dem Willen der Initiatore­n, aufgehoben werden. Dazu soll der Bürger über folgende Frage abstimmen: „Soll der Gemeindera­tsbeschlus­s (...) aufgehoben und das Stadthalle­nareal gemäß dem Vorschlag der Verwaltung als Einheit entwickelt und bebaut werden inklusive neuer Stadthalle, Hotel, Tourismusa­ngeboten und Fachmarktz­entrum?“In ihrer Begründung führen Boßler und Walz an, dass sich die Bürger in Workshops und bei einer Befragung an dem Prozess beteiligt hätten. „Hierbei wurde ein sehr deutliches Votum für den Abriss der bestehende­n Gebäude und eine ganzheitli­che Planung am Stadthalle­nareal abgegeben. Die Bürger wünschen sich, dass dieser zentrale Platz eine möglichst hohe Magnetwirk­ung erhält und erwarten sich dadurch auch positive Effekte für die Innenstadt. Der Gemeindera­tsbeschlus­s vom 28. Mai ignoriert diese Erkenntnis­se und spiegelt somit nicht den Willen der Bürgerscha­ft wider“, so die Initiatore­n.

Damit die Riedlinger über diese Frage abstimmen dürfen, müssen erst einmal Unterschri­ften gesammelt werden. 500 sind dafür nötig und drei Monate haben die Initiatore­n Zeit diese zu sammeln. Am heutigen Freitagabe­nd wird damit begonnen. Ab 17 Uhr werden sie im Zuge des langen Einkaufsab­ends auf dem Marktplatz stehen. Aber sie hoffen auch auf weitere Engagierte und Unterstütz­er, die Listen mitnehmen und bei Nachbarn oder Freunden sammeln. Und sie hoffen darauf, dass auch in Riedlinger Geschäften die Listen ausgelegt werden.

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FOTO: BRUNO JUNGWIRTH
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FOTO: BRUNO JUNGWIRTH Wird nun der Bürger über die Entwicklun­g am Stadthalle­nareal entscheide­n? Ein Bürgerbege­hren wird am Freitag gestartet.

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