Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kreditzins­en dürften teurer werden

EY-Umfrage: Gebühren für Girokonten hingegen auf dem Höhepunkt

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FRANKFURT (AFP) - Die Kredite für Firmen und Immobilien­käufer dürften teurer werden. Nach einer am Donnerstag veröffentl­ichten Umfrage der Unternehme­nsberatung EY rechnet ein Drittel der deutschen Banken damit, dass die Zinsen für Firmen- und Ratenkredi­te in den kommenden 12 Monaten steigen werden. 41 Prozent erwarten steigende Zinsen bei Immobilien­krediten. Nur zwei bis drei Prozent glauben jeweils, dass die Zinsen sinken werden. Eine Mehrheit denkt, dass die Konditione­n gleich bleiben.

Aufgrund des harten Wettbewerb­s zwischen den Banken erwartet EY-Experte Dirk Müller-Tronnier nicht, dass die Kosten für Kredite massiv steigen werden. Die Banken stellen sich aber auf bessere Geschäfte ein, denn knapp die Hälfte glaubt, dass die Nachfrage nach Krediten steigen wird.

Die Welle der Gebührener­höhungen für Privatkund­en scheint hingegen abzuebben: Nur 13 Prozent haben beziehungs­weise wollen die Gebühren für das Girokonto dieses Jahr anheben. Vergangene­s Jahr gaben das 17 Prozent der Banken an. Für Überweisun­gen wollen nur noch acht Prozent der Banken mehr Gebühren verlangen, für Kreditkart­en sechs und für Abhebungen drei – das ist durchgängi­g deutlich niedriger als noch bei der Umfrage 2017.

Für die Studie befragte ein Marktforsc­hungsinsti­tut 120 Manager deutscher Banken im April telefonisc­h. Die Banken zeigten sich dabei sehr optimistis­ch: Zwei Drittel rechnen mit einer weiteren Verbesseru­ng der Wirtschaft­slage binnen eines Jahres, nur zwei Prozent erwarten eine Verschlech­terung. Angesichts der überwiegen­d kritischen Nachrichte­n aus der Branche überrasche­nd: 93 Prozent der Manager erwarten, dass sich das eigene Geschäft verbessert.

Positive Nachrichte­n gibt es für Bankmitarb­eiter: Nach dem starken Personalab­bau der vergangene­n Jahre wollen drei Viertel der Institute die Zahl ihrer Belegschaf­t stabil halten. Zwölf Prozent wollen mehr Mitarbeite­r einstellen, zwölf Prozent Mitarbeite­r abbauen. Bei der Umfrage 2017 gaben noch 43 Prozent an, Personal entlassen zu wollen.

Auch die Gehälter könnten wieder ansteigen. 31 Prozent der Bankmanage­r glauben an eine steigende Vergütung in ihrem Institut, 65 Prozent erwarten keine Veränderun­g. Nur vier Prozent rechnen mit Kürzungen.

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FOTO: DPA Bankenplat­z Frankfurt.

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