Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
WM-Notizen
Morddrohungen gegen Sanchez: Wegen Morddrohungen in den sozialen Netzwerken gegen den kolumbianischen Rot-Sünder Carlos Sanchez ermittelt laut Medien die Polizei in dem südamerikanischen Land. Die Behörden haben eine Ermittlungsgruppe für Cyberkriminalität eingesetzt, um Spuren ausfindig zu machen. Der Fall schlägt in Kolumbien hohe Wellen, da er Erinnerungen an den Fall Andrés Escobar weckt. Am Freitag vor 24 Jahren hatte der Abwehrspieler bei der WM 1994 in den USA ein Eigentor gegen die Gastgeber geschossen. Kolumbien verlor 1:2 und schied aus. Wenige Tage später wurde Escobar in Medellín erschossen. Zur Beerdigung des Nationalspielers kamen mehr als 100 000 Menschen. Der Täter wurde ein Jahr später verurteilt. Sanchez hatte beim 1:2 der Kolumbianer gegen Japan gleich zu Beginn Rot gesehen und einen Elfmeter verursacht. Bei den Drohungen soll auch der Name Escobar gefallen sein.
Burger King blamiert sich: Der FastfoodRiese Burger King hat sich öffentlich wegen einer sexistischen Online-Werbung mit Bezug zur WM in Russland entschuldigt. Die Anzeige bot Frauen, die sich von einem Fußball-Star schwängern lassen, drei Millionen Rubel (41 000 Euro) und einen lebenslangen Burger-Vorrat. Nach einem fatalen Medienecho ruderte das Unternehmen zurück. „Wir entschuldigen uns für unsere Aussage. Es hat sich als zu anstößig herausgestellt“, hieß es in einem Statement.
Pepe belastet Geiger: Aussagen von Pepe über einen vermeintlichen Wunsch von Schiedsrichter Mark Geiger nach einem Trikottausch sorgen für Wirbel. Der Portugiese von Besiktas Istanbul habe ihm berichtet, dass der US-Referee in der ersten Halbzeit gefragt habe, ob er Pepes Trikot haben kann, sagte der Marokkaner Nordin Amrabat im niederländischen Fernsehen NOS nach der 0:1-Niederlage und regte sich auf. „Wir sind bei einer WM, das ist hier kein Zirkus.“Doch gut vorstellbar ist dabei auch, dass der gewiefte Verteidiger Pepe seinen Gegenspieler mit dieser Aussage lediglich ein wenig reizen wollte. Der Weltverband FIFA wies die Vorwürfe gegen Geiger in einer schriftlichen Mitteilung deutlich zurück. Der Schiedsrichter habe erklärt, dass er eine solche Bitte nicht geäußert habe. Der Weltverband betonte, Geiger habe stets „beispielhaftes und professionelles Verhalten gezeigt“.