Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Infanterietag mit kniffligen Aufgaben
38 Mannschaften aus dem süddeutschen Raum messen sich im militärischen Wettkampf
ERTINGEN - Lob von allen Seiten hat es für den Chef der Reservistenkameradschaft Ertingen, Hubert Buck und sein 60-köpfiges Team für die Ausrichtung des diesjährigen Infanterietags, gegeben. Man habe versucht, den Wettkampf so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten und dabei den Reservisten sportlich als auch militärisch einiges abzuverlangen, so Hubert Buck. Neben einer Laufstrecke von 18 Kilometern bedeutete dies aber auch sich an elf Stationen zu bewähren. Hier galt es unter anderem die Treffsicherheit zu beweisen, sich an militärischem Gerät auszukennen, Erste Hilfe zu leisten und sportlich fit zu sein für diverse Anforderungen. All dies meisterte am Ende die Reservistenkameradschaft Unlingen I am besten und wurde Sieger des Infanterietags 2018.
Kurz vor sechs Uhr starteten die ersten Teams am vergangenen Samstag an einer Feldscheune auf Gemarkung Marbach zu ihrem ersten Durchgang. Jede Mannschaft hatte von dort aus zwei Umläufe zu absolvieren und wurde jedes Mal auf eine neue Strecke geschickt. Dabei warteten an elf Stationen Aufgaben auf die Soldaten, die hohe Anforderungen stellten. Ob es die Panzerfaust war, mit der man ein bewegliches Ziel bekämpfen musste oder in einem dunklen Schacht Einzelteile zu ertasten und zu erkennen, die Aufgaben waren vielfältig.
Dazu zählte auch das Übersetzen mit Schlauchboot über den Wenzelburger See und danach ein Scharfschießen, das es in sich hatte. Um die Wellenbewegung des Bootes zu simulieren, musste liegend auf einer Art Schaukel geschossen werden, was sich als äußerst schwierig erwies. Auch das Überqueren der Schwarzach auf einer Art Schwebebalken stellte eine Anforderung an die Wettkämpfer. Der simulierte Häuserkampf mit Feindberührung und das Schießen auf verschiedene Objekte und Ziele erforderte ebenfalls äußerste Konzentration. Die Er-
„Hut ab vor Euch.“
tinger hatten sich wieder einiges einfallen lassen, um den Wettkampf so realistisch wie möglich zu gestalten.
Bei der abendlichen Siegerehrung vor der alten Schule in Ertingen, wo auch der Reservisten-Musikzug Oberschwaben aufspielte, gab es dann Lob von allen Seiten. „Mein persönlicher Respekt an Euch alle für eine solch professionelle Ausrichtung dieses Infanterietages“, lobte Oberst Christian Walkling, der Chef des Landeskommandos Baden-Württemberg, die RK Ertingen. Auch das Engagement von Hubert und Margret Buck hob er dabei hervor, gleichwohl auch die Unterstützung von vielen Seiten, die die Kameradschaft Ertingen wieder erfahren habe. Allen voran von der „grauen Eminenz“, Stabsbootsmann Arne Zühr. „Er schafft Voraussetzungen, die andere nicht schaffen.“Auch Bürgermeister Jürgen Köhler bestätigte, dass die Reservis-
Dr. Ralf Hoffmann
tenkameradschaft Unbeschreibliches auf die Beine stelle. Sie sei ein Aushängeschild für Ertingen so.
Der Kameradschaft Ertingen gebühre Anerkennung und Respekt, so Generalarzt Dr. Ralf Hoffmann, dem Chef des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses. An den einzelnen Statio- nen konnten die Soldaten nach seiner Meinung ihre Schwächen und Stärken ausloten. Für deren Leistung dankte er ebenfalls: „Hut ab vor Euch.“Was ihm in Ertingen so gefalle sei das Familiäre, das eine Atmosphäre schaffe und die Kameradschaft fördere. „Macht weiter so“, war der Wunsch des Generalarztes.
„Genug gelobt, ohne Eure Unterstützung würde gar nichts gehen“, stellte Hubert Buck, als Chef der Ertinger Reservistenkameradschaft klar. Sein Dank galt neben dem ganzen Team an Helfern vor allem den Soldaten, die sich an diesem Tag dem sportlich-militärischen Wettkampf stellten. „Sie haben einen Applaus verdient“, so Buck, bevor er die Ergebnisse bekannt geben konnten.
Unter den ersten zehn Mannschaften waren: 1. RK Unlingen I, 2. RAG SpezEinsRes Bodensee-Oberschwaben, 3. BWK Ulm, Abt. X, 4. RK Marbach II, 5. RK Heilbronn, 6. RK Friedrichshafen I, 7. RK Nordhardt I, 8. RK Karlsruhe III, 9. RK Marbach I,10. RK Reinstetten.