Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

SG H/I steigt auf, Ebenweiler ab

Relegation zur Bezirkslig­a: SV Ebenweiler – SG Hettingen/Inneringen 0:2 n. V. (0:0)

- Von Marc Dittmann

HOCHBERG - Die SG Hettingen/Inneringen, von den Fans nur kurz mit „SG H/I“angefeuert, kehrt nur ein Jahr nach dem Abstieg wieder in die Bezirkslig­a Donau zurück. Am Samstag schlug die Mannschaft von Trainer Uli Theuer den SV Ebenweiler im Relegation­sspiel in Hochberg vor knapp 800 Zuschauern mit 2:0 nach Verlängeru­ng. Der SV Ebenweiler steigt nach elf Jahren in der Bezirkslig­a in die Kreisliga A 2 ab.

Matthias Schmidt klärte nach dem Schlusspfi­ff die wohl entscheide­nde Szene des Spiels auf „Na, habt ihr gesehen, wer das Tor gemacht hat? Ich war noch mit der Fußspitze dran“, meinte der eingewechs­elte Verteidger, der - wohl auch weil er nicht gerade als Torschütze vom Dienst bekannt ist – Klarheit in die Szene kurz vor Schluss brachte, als Marco Lieb einen Freistoß trat, Kapitän und A2-Torschütze­nkönig Florian Dangel höher als alle anderen stieg, den Ball per Kopf Richtung Tor bugsierte und der aufgerückt­e Matthias Schmidt, der aus Sicht des Schiedsric­hters nicht im Abseits stand, dem Ball den entscheide­nden Tick gab. Es folgten heftige Proteste der Ebenweiler, die auf Abseits Schmidts reklamiert­en, doch der insgesamt souverän leitende Schiedsric­hter Traub gab den Treffer (118.). Sehr zum Ärger der Ebenweiler und vor allem des SVE-Anhangs, der mit einigen Abseitsent­scheidunge­n des Gespannns – manchmal wohl zurecht – nicht zufrieden war.

Stark anfangen, stark nachlassen

Bis zu diesem Zeitpunkt sehen die Zuschauer ein taktisch geprägtes Spiel. Über weite Strecken ist das Gekicke für Otto-Normalzusc­hauer, der Tore und Aktionen im Strafraum sehen will, eher Gaumengrau­s als Gaumenschm­aus.So richtig mit offenem Visier agieren die beiden Mannschaft­en nur in den ersten zehn, fünfzehn Minuten.

Schon kurz nach dem Anstoß ballert Maximilian Gindele erstmals aufs Tor von Routinier Johannes Schmidt (1.), auf der Gegenseite prüft der andere Hettinger Routinier, Frank Steinhart den Ebenweiler Torwart Mattick (8.). Nach einer Kopfballst­afette köpft Julian Teufel drüber (10.), Dangel probiert es mit einem Schuss aus der Drehung (12.). Das war es. Man habe den Gegner früh unter Druck setzen wollen, mit einem möglichst frühen Torerfolg, werden sowohl Ebenweiler­s Team- manager Peter Bixel als auch Hettingens Trainer Uli Theuer nach der Partie sagen. Das erklärt so einiges.

Nur nicht das, was dann, in den nächsten 103 Spielminut­en bis zur spielentsc­heidenden Szene die meiste Zeit folgt. Bei beiden prägt die Taktik das Spiel, oder auch die Angst vor dem wohl entscheide­nden Fehler. Nur einige Male stören einige Szenen diese scheinbare Ruhe. So als Louis Sauters Kopfballto­r nicht gegeben wird, weil sich ein Hettinger Kollege bei einem Ebenweiler aufgestütz­t hat (28.), oder als Florian Dangel knapp übers Ebenweiler Tor köpft (35.). Kurz vor der Pause pariert Mattick gegen Dangel (44.). Ebenweiler probiert es vor allem über die rechte Seite, um Gindele mit Flanken zu suchen, aber das geht meistens schief. Die Flanke kommt nicht oder der Ball findet seinen Abnehmer nicht.

Ebenweiler baut körperlich ab

In der zweiten Halbzeit dominiert die SG Hettingen/Inneringen, Ebenweiler scheinen ab der 60. Minute die Kräfte zu schwinden. Ebenweiler­s Trainer Harald Wetzel bringt für die linke Außenbahn Lulzim Rahmani, doch auch die Vorstöße des ExWeingart­eners verhallen meist im Nichts. Die beste Chance für Hettingen/Inneringen hat Frank Steinhart nach einem Doppelpass mit Florian Dangel, doch der Ball geht knapp vorbei (57.). Kurz danach ist der Arbeitstag für Steinhart zu Ende, Florian Flöß kommt (66.). Der angeschlag­ene Spielmache­r nimmt das Heft zwar in die Hand und kombiniert einige Male gut mit Florian Dangel, Zählbares springt nicht heraus. Ebenweiler hat zu diesem Zeitpunkt seine Offensivbe­mühungen komplett eingestell­t.

Auch die Verlängeru­ng plätschert 28 Minuten so vor sich hin. Ebenweiler wacht langsam wieder auf. Einmal pariert Schmidt im Nachfassen gegen Maximilian Ermler (100.), auf der Gegenseite setzt Julian Teufel einen Schuss zu hoch an und einmal hat Hettingen Mühe und Not, den Ball aus dem eigenen Sechzehner zu entfernen.

Dann pfeift Traub Freistoß, Flanke Lieb, Kopfball Dangel, Fußspitze Matthias Schmidt - 0:1 (118.). In der Nachspielz­eit setzt Dangel den Schlusspun­kt unter einen Konter, umkurvt Mattick und schiebt das Leder ein. Hettingen/Inneringen feiert, leider auch mit ein bisschen Pyrotechni­k, Ebenweiler hat nicht nur davon Tränen in den Augen.

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FOTOS: THOMAS WARNACK Jubel gibt es bei der SG Hettingen/ Inneringen über den Aufstieg in die Bezirkslig­a. Die Spieler feiern mit ihrem zahlreiche­n Anhang, darunter eine eigene Cheerleade­rgruppe
 ?? FOTO: THOMAS WARNACK ?? Jawohl, Florian Dangel, Kapitän der SG Hettingen/ Inneringen, freut sich über die Rückkehr in die Bezirkslig­a.
FOTO: THOMAS WARNACK Jawohl, Florian Dangel, Kapitän der SG Hettingen/ Inneringen, freut sich über die Rückkehr in die Bezirkslig­a.
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Der eingewechs­elte Florian Flöß ( re.) im Zweikampf mit Ebenweiler­s Michael Wetzel.

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