Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Geld aus der Rücklage benötigt
Gemeinderat billigt einhellig den Haushalt 2018 der Hospitalstiftung
RIEDLINGEN - Der Gemeinderat in seiner Funktion als Gemeindestiftungsrat hat den Haushalt 2018 in seiner jüngsten Sitzung einhellig genehmigt. Rund 1,1 Millionen Euro beträgt der Haushalt der Riedlinger Hospitalstiftung. Im laufenden Jahr rechnet die Verwaltung damit, dass 278 000 Euro aus der Rücklage genutzt werden müssen. Die größte Investition im Stiftungshaushalt soll in der Eichenau stattfinden: Dort sollen am Kindergarten und der dazugehörigen Mietwohnung Arbeiten vorgenommen werden.
Der Zweck der Stiftung ist eng definiert. So dient sie grundsätzlich der freien Wohlfahrtspflege. Darüber hinaus werden drei Institutionen namentlich genannt, die bezuschusst werden – die Altenbegegnungsstätte, eine Krankenpflege bzw. als Kooperationspartner die Sozialstation und die Kindergärten der Stadt.
Der Verwaltungshaushalt der Hospitalstiftung hat in diesem Jahr ein Volumen von 823 000 Euro. Als Haupteinnahmequelle dienen auch im laufenden Jahr die Erträge aus den Wäldern der Hospitalstiftung. Die Hospitalpflege geht von Einnahmen in Höhe von 245 000 Euro und von einem Überschuss in Höhe von 119 000 Euro aus.
Mieten nicht kostendeckend
Die Einnahmen aus den Vermietungen der eigenen Wohngebäude liegen bei 154 000 Euro. Allerdings: Aufgrund von Abschreibungen in Höhe von 122 000 Euro und weiteren Ausgaben (Beleuchtung, Versicherungen Heizkosten) rechnet die Hospitalstiftung mit einem Verlust bei den Wohngebäuden von knapp 60 000 Euro.
Die Hospitalpflege geht davon aus, dass 32 000 Euro aus dem laufenden Betrieb für die Vermögenshaushalt erwirtschaftet werden, aus dem die Investitionen geleistet werden. Zugleich kalkuliert sie eine Rücklagenentnahme von 278 000 Euro ein, um die geplanten Investitionen ausgleichen zu können. Denn rund 290 000 Euro kosten die geplanten Sanierungsmaßnahmen am Kindergarten Eichenau. Davon sind 120 000 Euro für die Sanierung im Eichertweg 16 vorgesehen und 170 000 Euro für den Notausgang samt Treppe sowie die Sanierung im Eingangsbereich mit Treppe des Kindergartens.
Der Vermögensstand der Stiftung ist derzeit allerdings so gut wie schon lange nicht mehr. Lag der Stand der Rücklagen Ende 2014 gerade mal bei knapp 40 000 Euro, so wurden diese kontinuierlich wieder aufgebaut. Im vergangenen Jahr konnten rund 440 000 Euro (noch nicht endgültig) in die Rücklagen fließen, statt der geplanten 113 000 Euro. Wobei dies auch mit Verkäufen an Grundstücken zu tun hat, die 2017 getätigt wurden. 2012 wurde im Gegensatz dazu viele Grundstücke aufgekauft. Ende 2017 hatte die Stiftung rund 930 000 Euro auf der hohen Kante.
Keine Schulden
Schulden hat die Stiftung keine. Das soll auch so bleiben. „Einem Verzehr des Vermögens ist nachdrücklich entgegenzuwirken“, heißt es von der Hospitalpflege im Haushaltsplan. Und dort wird ergänzt: „Wie bereits in den vorigen Jahren aufgezeigt, wird es nicht Aufgabe der Hospitalpflege sein können, eine kostenlose Krankenund Altenpflege für alle Riedlinger Bürger sicherzustellen. Stattdessen müssen vielmehr soziale Gesichtspunkte bei einer möglichen Bezuschussung im Vordergrund stehen“, so die Verwaltung.