Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Obermarchtal: Bürgermeister ist vereidigt
Die Gemeinde begrüßt Martin Krämer und verabschiedet seinen Vorgänger Anton Buck
OBERMARCHTAL - Obermarchtal hat seinen neuen Bürgermeister Martin Krämer begrüßt und seinen Vorgänger Anton Buck gebührend in den Ruhestand verabschiedet. Die feierliche Gemeinderatssitzung in der Turn- und Festhalle in Obermarchtal haben die Redner genutzt, um zurück zu schauen und Danke zusagen, aber auch, um einen Blick in die Zukunft zu wagen und gute Wünsche mit auf den Weg zu geben.
Richtig Bock auf den Job als Bürgermeister habe Martin Krämer, hat er am Sonntag bei seiner Amtseinsetzung gesagt. Dass er diese Vorfreude und diesen Eifer nicht verlieren solle, wünschten ihm dann auch alle Gastredner. Er solle ein wegweisender Macher für die Gemeinde sein, sagte der zweite stellvertretende Bürgermeister Lothar Gaupp bei der Vereidigung Krämers. Der neue Obermarchtaler Bürgermeister schwor, sich stets zum Wohle der Gemeinde und ihrer Bürger einzusetzen.
Krämer will in seiner Amtszeit das Miteinander in den Vordergrund stellen. Er will gemeinsam mit Bürgern und Gemeinderat neue Ideen für Obermarchtal entwickeln und dabei nicht die Traditionen aus den Augen verlieren. „Ich brenne für das Amt“, betonte er. Dabei möchte ich nicht verbrennen, sondern stets Energie spenden und herausziehen, sagte Krämer, der mit Respekt und Anerkennung auf das Geleistete seines Vorgängers schaue. Mit Anton Buck habe er bereits einige wertschätzende Übergabegespräche geführt und freue sich auf weitere.
Respekt und Wertschätzung
Einen fliegenden Wechsel ohne Vakanz habe es im Rathaus von Obermarchtal gegeben, lobte Landrat Heiner Scheffold. Sowohl der neue Bürgermeister als auch der scheidende gewinne mit dem anstehenden Lebensabschnitt neue Freiheiten. Krämer gewinne Gestaltungsfreiheit und übernehme neue Verantwortung. Anton Buck hingegen geben Verantwortung ab und gewinne damit die Freiheit, seine Zeit selbst zu gestalten.
Der Landrat fand am Sonntag aber auch mahnende Worte. Bei allen kontroversen Meinungen, die in einer Gemeinde aufeinander treffen, sei stets die Form des Miteinanders entscheidend. „Auch bei Maischerzen und Abschiedsfesten sollte immer ein angemessener Umgang gewahrt werden“, forderte Scheffold. Wenn der gegenseitige Respekt fehle, werde es zunehmend schwierig, Menschen zu finden, die wie Bürgermeister Verantwortung übernehmen wollen.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Manuel Hagel hatte einen Apfelbaum mitgebracht. Nicht als Geschenk für den neuen oder scheidenden Bürgermeister, sondern für die Gemeinde. „Das Apfelholz ist schwer zu spalten und so sollen die Gemeinde und ihr Bürgermeister auch sein“, sagte der Politiker. Er betonte auch, dass ein Bürgermeister die Sorgen und Nöte der Bürger stets zu seinen machen müsse. Während Anton Buck in den vergangenen Jahren viel für Obermarchtal erreicht habe, solle Martin Krämer die Gemeinde nun gut in die Zukunft führen. Hagel appelliert an die Obermarchtaler: „Geben Sie Ihrem neuen Bürgermeister Zeit, in seinem Amt anzukommen“.
Munderkingens Bürgermeister Michael Lohner rief als Verbandsvorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen Martin Krämer dazu auf, sich in dieser Gemeinschaft einzubringen. „Auch wenn die Verwaltungsgemeinschaft inzwischen mehr als 45 Jahre alt ist, ist es wichtig, sie in die Zukunft zu tragen“, betonte Lohner. Bei Anton Buck, der stets wie ein Uhrwerk gearbeitet habe, bedankte sich Lohner. „Solche Typen braucht die VG.“
Auch Pfarrer Gianfranco Loi bedankte sich beim scheidenden Bürgermeister für den offenen und freundlichen Umgang. Damit sich Buck im heimischen Garten wie im Paradies fühlen könne, hatte ihm Loi einen Apfelbaum mitgebracht. „Aber wie Adam und Eva ist es auch Ihnen verboten, von der Frucht zu kosten, aber nur, weil es ein Zierapfel ist“, sagt Loi augenzwinkernd. Der Pfarrer bot dem künftigen Bürgermeister seine volle Unterstützung an.
Für die örtlichen Vereine bedankte sich Matthias Striegel, Vorsitzende der Musikkapelle Obermarchtal, bei Anton Buck, dem ehrenamtliches Engagement immer wichtig gewesen sei.
Die offizielle Verabschiedung von Anton Buck übernahm der Gemeinderat und frühere Feuerwehrkommandant Hans-Peter Schleicher, der den bisherigen Bürgermeister 14 Jahre als Ratsmitglied begleitet hat. Mit Leidenschaft und Augenmaß habe sich Anton Buck für die Gemeinde eingesetzt und diese in den vergangenen 16 Jahren äußert erfolgreich vorangebracht. Seine Amtszeit sei eine kleine Erfolgsgeschichte, was auf das außergewöhnliche persönliche Engagement Bucks zurückzuführen sei.
Wie im Flug vergangen
Wie im Flug seien die 16 Jahre seiner Amtszeit vergangen, sagte Anton Buck, der aus Altheim bei Riedlingne kommt. Weil viele zur erfolgreichen Entwicklung der Gemeinde beigetragen hätten, bedankte sich Buck bei allen Mitarbeitern und allen, die sich stets zum Wohle Obermarchtals eingesetzt haben und auch den Mitgliedern des Gemeinderates, die Bindeglieder zu den Bürgern seien. „Ich freue mich jetzt auf das Neue, das kommen wird“, verabschiedete er sich. Er wünschte seinem Nachfolger viel Freude im Amt und rief die Obermarchtaler auf, Krämer loyal, ehrlich und respektvoll zu unterstützen.