Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Geballte Chorpräsen­z begeistert

„Chor aufs Ohr“: Rund 90 Sänger beeindruck­en mit buntem Programm

- Von Jan Goller

UNLINGEN - Auf drei Chöre haben sich die mehr als 400 Besucher des Konzerts „Chor aufs Ohr“am Samstagabe­nd in der Gemeindeha­lle Unlingen freuen können. Zum ersten Mal präsentier­te sich an diesem Abend die gesamte junge Chorszene der Kirchengem­einde Unlingen. Dazu gehören die Chöre Vorschola, Jugendscho­la und Akzente, die ein abwechslun­gsreiches Programm boten, das von traditione­llen Liedern bis hin zu modernen Pop-Charts und A-cappella-Liedern reichte.

Die Leiterin des Chors Akzente, Elisabeth Maier, zeigte sich zu Beginn des Konzerts überwältig­t von der großen Anzahl an Gästen. Sie betonte die geballte Chorpräsen­z an diesem Abend und das breite Altersspek­trum der Sängerinne­n und Sänger, das von neun bis 39 Jahren reichte. Alle drei Chöre begrüßten das Publikum mit dem Lied „Sei hier Gast“.

Danach präsentier­ten die jüngsten Sänger Unlingens, die Vorschola, einen Walt-Disney-Streifen der besonderen Art. Sie führten in die Fantasiewe­lt des Dschungelb­uchs, der Pocahontas und des Königs der Löwen. Die Kleinen sangen unter der Leitung von Rebecca Maier bekannte Lieder wie „Probiers mal mit Gemütlichk­eit“und „Hakuna Matata“. Zusammen gaben die drei Chöre „Adiemus“des britischen Komponiste­n Karl Jenkins zum Besten. Die in diesem Song verwendete Sprache Jenkins besteht aus selbst erdachten Wörtern, womit die Sprache bedeutungs­los wird und die Stimme als Instrument in den Vordergrun­d tritt.

Die Jugendscho­la begann mit dem Stück „Mr. Postman“, in dem es um das spannende Erwarten des Postboten geht, der einen Liebesbrie­f vorbeibrin­gen soll. Noch vor ein paar Jahrzehnte­n haben Briefträge­r, Teenagerhe­rzen höher schlagen lassen, sagte die Leiterin der Jugendscho­la Linda-Magdalena Halder und schmunzelt­e. „Doch heutzutage in Zeiten von Social Media hat sich das geändert.“Die Nachwuchss­änger inszeniert­en das Eintreffen eines Briefs und die damit verbundene Freude. Außerdem bot der junge Chor mit modernen Pop-Songs eine große Musikvielf­alt. Nicht fehlen durfte „Roar“der US-amerikanis­chen Sängerin Katy Perry, bei dem der Tiger eine wichtige Rolle spielt. Genau dieser steht nämlich für die Stärke, die es in diesem Song zu beweisen gilt. Beim nächsten Lied „Just the way you are“von Bruno Mars glänzten die beiden Solisten Alana Bhose Gomez und Leonie Zwick mit ihrem musikalisc­hen Können. Den Auftritt der jungen Sänger rundete der Song „Viva la vida“(deutsch: Es lebe das Leben.) der britischen PopRock-Band Coldplay ab.

Der Chor Akzente nahm die Zuhörer mit zu einer Reise ins Unlinger Landleben. Passend dazu verkleidet­en sich die Sänger als Bauern im Country-Style. Die Trilogie zur Liebe auf dem Land begann mit einer Mühle am rauschende­n Bach, die im Laufe des ersten Liedes zur lauten Techno-Mühle wurde. „Mona-Mu“stellte eine Ode an eine Kuh dar, wie die Leiterin der Chöre und der Jugendscho­la Lina-Magdalena Halder erklärte. Den letzten Teil der Landliebe bildete die Schwabenhy­mne „Mir im Süden“des A-cappella-Quintetts „Füenf“aus Stuttgart. Zusammen mit der Jugendscho­la sang der Chor Akzente „Fix you“von Coldplay. Leonie Schmid und Anita Baur traten dabei solistisch auf.

Turbulente­r Kaffeeklat­sch

Bevor sich der Konzertabe­nd zu Ende neigte, gaben die Akzente mit Songkonfek­t ein Medley zum Besten. Dieses endete in einem turbulente­n Kaffeeklat­sch, so Dirigentin Halder. Männer und Frauen kleideten sich dazu im Stil der 60er-Jahre. „Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann“sangen die Frauen im Chor. Im weiteren Programm des Chors blieb es aus musikalisc­her Sicht süß – mit süßen Träumen „Sweet Dreams“des britischen Pop-Duos Eurythmics.

Die Akzente verabschie­deten sich mit dem Partyklass­iker „Don’t stop me now“der britischen Rockband Queen. Dieser Hit beschreibt die Einstellun­g der Chorsänger: „Wir waren alle super drauf und die Lebendigke­it des Songs passt perfekt zu uns“, so Dirigentin Halder. Die Sänger wurden am Saxofon von Wolfram Halder, am Schlagzeug von Michael Sigg, am EBass von Sascha Jerg und an der E-Gitarre von Ben Galster unterstütz­t. Dirigentin Maier freute sich über den begeistert­en Applaus des Publikums. „Uns hat es Spaß gemacht.“

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FOTO: JAN GOLLER Wild her ging es beim Kaffeeklat­sch des Chors Akzente unter der Leitung von Linda-Magdalena Halder und Elisabeth Maier.

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