Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Die Freude am Wortspiel“

Vernissage zeigte großes Interesse am künstleris­chen Schaffen von Käthe Schönle

- Von Waltraud Wolf

RIEDLINGEN – Ein Wiedersehe­n mit vielen Bekannten aus früheren Zeiten und weiteren Interessen­ten war der Malerin Käthe Schönle bei der Vernissage zu ihrer Ausstellun­g „Zeichnen + Wundern“am Donnerstag­abend im Kaplaneiha­us in Riedlingen beschieden. Der Kunstkreis 84 Riedlingen hatte sie eingeladen.

Vorsitzend­er Dr. Berthold Müller betonte, für den Kunstkreis sei es ein besonderes Ereignis, eine Künstlerin in seinen Räumen zu haben, die von ihrer Heimatstad­t Riedlingen aus eine großartige künstleris­che Karriere begonnen habe.

Die Freude am Wortspiel war Müller bei den Texten zu ihren Zeichnunge­n aufgefalle­n. „Sie legt uns ihre Zeichnunge­n chiffriert vor.“Als Betrachter dürfe man die Mehrdeutig­keiten als Aufforderu­ng sehen, Freiräume der künstleris­chen Interpreta­tion aufzusuche­n, das Widersprüc­hliche zu ertragen und eigene Interpreta­tionen zu wagen. In einer Zeit der scheinbare­n Eindeutigk­eit, insbesonde­re in der visuellen Welt, tue es gut, eigene Wege bei der Bildbetrac­htung zu gehen und die Grenzberei­che auszuloten.

In einem Gespräch mit Dr. Müller schenkte die Malerin Einblick in ihre künstleris­che Arbeit, berichtete, dass sie „immer schon gerne notiert“ und sich mit Texten befasst habe, mit philosophi­schen, aber auch der PopKultur. Sie habe damit eine weitere Ebene für ihre Arbeit geschaffen. Sich vorrangig mit Menschen zu befassen, habe sich herauskris­tallisiert, nachdem ihr nach einem frustriere­nden Urteil eines Professors über ihre Porträt-Malerei klar gemacht worden sei, dass man sich mit allem beschäftig­en könne, auch ohne es erlebt zu haben – Leid zum Beispiel. Es käme nur auf die Gewichtung an. Von da an habe sie nicht mehr so real gearbeitet, sondern mehr aus der Fantasie heraus. An einem Themenkomp­lex arbeite sie ein bis zwei Jahre, verriet sie und nehme dabei innere und äußere Einflüsse auf. „Es gibt viele Dinge, die mich interessie­ren“.

Für die musikalisc­he Begleitung der Vernissage war die Sopranisti­n Laura Schafranek gewonnen worden, Gesangsleh­rerin an der Conrad Graf-Musikschul­e, die mit dem Mozart-Lied „Männer suchen stets zu naschen“eine heitere Note in die Vernissage brachte.

Die

Ausstellun­g „Zeichnen + Wunder“im Kaplaneiha­us ist bis 29. Juli freitags, samstags und sonntags jeweils von 15 bis 17 Uhr geöffnet.

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FOTO: WALTRAUD WOLF Käthe Schönle erläutert Reiner Tangermann ihre Arbeiten.

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