Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Längere und flexiblere Öffnungsze­iten

Von 2019 an strebt Bad Schussenri­ed weitere Verbesseru­ngen an

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BAD SCHUSSENRI­ED (mad) - Die Stadt Bad Schussenri­ed reagiert auf den Unmut vieler Bürger und dehnt die Öffnungsze­iten im Naturfreib­ad Zellersee für den Rest der Saison 2018 wieder aus. Nach einem Beschluss des Gemeindera­ts werden diese obendrein flexibilis­iert: Der Betreiber kann aufs Wetter reagieren und kürzer oder länger öffnen.

Die Stadt gibt der im Frühjahr beauftragt­en Betreiberf­irma PVM einen Umfang von 57,5 Stunden pro Woche vor und einen Zielkorrid­or: In der Regel soll das Zellerseeb­ad täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet sein – allerdings kann „je nach Situation davon abgewichen werden“, heißt es in dem Beschluss. Die bisherige Regelung sei zu starr, um aufs Wetter zu reagieren. Innerhalb eines gewissen finanziell­en Budgets kann PVM in Absprache mit der Verwaltung in Schönwette­rphasen noch länger öffnen.

Versagen liegt im Rathaus

Erst im Frühjahr hatte die Stadt die Öffnungsze­iten eingeschrä­nkt. Anlass für diese und andere Änderungen waren haftungsre­chtliche Fragen. Mit Beginn der Saison meldeten sich jedoch unzufriede­ne Badegäste beim Rathaus und im Gemeindera­t, sogar eine Unterschri­ftenliste kursierte. Der Stadtrat Alexander Eisele (FUB/BL) betonte in diesem Zusammenha­ng, dass die Firma PVM keine Schuld treffe: „PVM hat alles erledigt, was wir beauftragt haben.“Dem Betreiber gebühre sogar Dank, dass er der Stadt mit wenig zeitlichem Vorlauf überhaupt eine Badesaison 2018 ermöglicht habe. Es seien vielmehr Verwaltung und Gemeindera­t, die „kein gutes Bild abgegeben haben“, sagte Eisele: „Es ist uns nicht gelungen, seit August eine gute Lösung für dieses Jahr zu finden.“

Deshalb hat die FUB/BL-Fraktion auch beantragt, eine Arbeitsgru­ppe zur Weiterentw­icklung des Zellersees einzuricht­en. In diesem Prozess sollen ausdrückli­ch die Bürger mitgenomme­n werden. Das Zellerseeb­ad sei „ein hochemotio­nales Thema und die Bürgerscha­ft ist unzufriede­n“, sagte Eisele. Die Arbeitsgru­ppe soll eine nach Prioriäten geordnete Wunschlist­e für die Infrastruk­tur beim See erarbeiten – und diese auch mit den finanziell­en Möglichkei­ten abgleichen. Den FUB/BL-Räten schwebt eine Art Meilenstei­nplanung vor, die dann in den Jahren 2019 bis 2022 schrittwei­se umgesetzt werden könnte. „ Für uns ist es elementar wichtig, den Zellersee wieder zu dem zu machen, was er mal war“, sagte Alexander Eisele.

Bei diesem übergreife­nden Ziel herrscht Einigkeit. Die Einsetzung der Arbeitsgru­ppe fand denn auch einmütige Zustimmung. Die Debatte im Rat ließ indes erkennen, dass der Weg zum gemeinsame­n Ziel umstritten bleibt. Die FUB/BL-Fraktion beharrte darauf, sich jetzt schon darauf festzulege­n, den Zellersee von 2019 an als Badestelle zu führen und nicht mehr als Naturfreib­ad. Zusammen mit CDU-Räten ergab sich eine Mehrheit für dieses Ansinnen. Als Vorbild sollen die Schwarzach­talseen bei Ertingen dienen.

Alle wollen wieder ein Café

Ein Wunsch, den alle teilen, ist jetzt schon klar: Es soll wieder eine Gastronomi­e geben. Auf die Frage einer Bürgerin bestätigte Bürgermeis­ter Achim Deinet, dass das Gebäude des Cafés in schlechtem Zustand sei. „Es gibt seit Jahren Mängelfest­stellungen der Gewerbeauf­sicht und es ist zu klären, ob man es saniert oder abreißt und neu baut.“Dass die bisherige Pächterin aufgehört habe, „bedauern wir alle und wir werden alles tun, dass wieder ein Wirt reinkommt“.

 ?? FOTO: STADTVERWA­LTUNG ?? Aufgrund des Unmuts vieler Badegäste werden die Öffnungsze­iten des Zellersees in Bad Schussenri­ed für den Rest der Saison 2018 erweitert. Zudem soll eine Arbeitsgru­ppe Vorschläge erarbeiten, wie das Bad von 2019 an weiterentw­ickelt wird.
FOTO: STADTVERWA­LTUNG Aufgrund des Unmuts vieler Badegäste werden die Öffnungsze­iten des Zellersees in Bad Schussenri­ed für den Rest der Saison 2018 erweitert. Zudem soll eine Arbeitsgru­ppe Vorschläge erarbeiten, wie das Bad von 2019 an weiterentw­ickelt wird.

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