Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Giraffen und Zebras werden zu Freunden
Afrikanisches Musical erfährt durch Altheims Schüler schwungvolle Gestaltung
ALTHEIM - Die farbenfrohe Aufführung des afrikanischen Musicals „Tuishi pamoja – Eine Freundschaft in der Savanne“war der Beweis dafür, dass der musische Abend im Jahresablauf der Grundschule Altheim seinen festen Platz hat. Er bietet für Eltern und Gäste die Bestätigung, dass die musische Erziehung an der Schule unter Rektorin Renate Bechtle einen hohen Stellenwert besitzt.
Jedes Musical bietet für eine Schule die Möglichkeit, viele Kinder in eine möglichst heitere, vor allem altersangemesene Handlung mit einzubeziehen. In „Tuishi pamoja“waren es die Giraffen mit ihren vielen Punkten auf den Kostümen und die Zebras mit unübersehbaren Streifen, die für Konflikte und Spannung sorgten. Lehrerkollegium, Elternbeirat und viele engagierte Eltern bilden an der Altheimer Schule für ein Musical zum musischen Abend seit Jahren eine ideenreiche Gemeinschaft, um den Schülern aller Klassen Freude am Singen, Musizieren und Darstellen als bühnenwirksames Gesamtwerk vor vielen Zuschauern zu ermöglichen. Neben Klavierbegleitung, dem Schulchor, der Orff-AG und einem Ensemble des Musikvereins Altheim waren alle Schüler in das Geschehen auf der großen Bühne der Altheimer Festhalle mit eingebunden. So war die Spannung unter den vielen Gästen, unter ihnen Bürgermeister Martin Rude, groß, als die beträchtliche Zahl an der Schule eigens angefertigter Trommeln den Blick nach Afrika als dem Jahresthema der Schule spürbar machten. Für Rektorin Bechtle sollte das Musical eine Gemeinschaftsleistung sein ohne öffentliche Namensnennung einzelner Darsteller. Mutige Solisten, sauberes Sprechen und klares Singen fügten sich mit dem oft fliegenden Wechsel des Mikrofons zu einem bestaunenswerten Gesamtwerk zusammen.
Eingangs sind auf der einen Seite die Giraffen, die man an ihren langen Hälsen und vielen Punkten auf ihrer Haut kennt. Ihnen gegenüber stellt sich die Herde der Zebras auf, unübersehbar mit den vielen zumeist waagrecht verlaufenden Streifen. Seit langem leben die Herden nebeneinander, beäugen sich fast feindselig und vermeiden tunlichst jegliche Kommunikation. „Giraffen haben lange Hälse, Zebras sind doof“gilt als geflügeltes Wort zwischen den Herden, auch wenn Sänger und Musiker die Melodie anstimmen: „Hej, kommt alle her, hört die Geschichte der Freundschaft.“Nur Raffi, ein Giraffenkind, meint: „Was gibt es Schöneres auf der Welt als Streifen?“und Zeo, ein kleines Zebra, kann nicht glauben, dass man nicht auch mit den Giraffen vernünftig reden kann. Eine ganze Herde kleiner Löwen stürmt die Bühne und vertieft damit die Überlegung, ob allein sein nicht auch ganz schön sein könnte. Aber mitten in der Nacht?
Da kommen zwar die Traumgeister mit ihren weißen Gesichtsmasken, doch das kleine Zebra meint. „Was soll schon in der Nacht passieren?“Das Giraffenkind dagagen scheint richtig Angst zu haben. Und was macht man, wenn beide unvermittelt hinterrücks zusammenstoßen? Jeder könnte sagen: „Verschwinde!“, Wären da nicht die pfiffigen Erdmännchen. Für sie ist nicht wichtig, wer schöner als der andere sein könnte, man könnte sich doch zusammensetzen, sich Geschichten erzählen, und keiner wäre dann allein.
Lange Zeit interessiert es die Großen in beiden Herden nicht, wo ihre kleinen Mitglieder sind, (Es sei halt so wie bei den Menschens), doch langsam macht man sich doch Sorgen, bis die Erdmännchen verkünden: „Den Beiden ist nichts passiert, sie sind sogar Freunde geworden.“Bei den Herden ist der erste Kontakt zwar schwierig, doch mit den Löwen in der Mitte wächst Zutrauen: „Hier Streifen, dort Punkte, das ist doch toll, eben wie bei Freunden.“So richtig über der Sache stehend, meinten die Erdmännchen: „Wir haben eben mal unser Gehirn eingeschaltet.“Nur so kann Freundschaft entstehen, auch in der Savanne.
Begeisternder Beifall war der Lohn für eine tolle Gemeinschaftsleistung, bei der alle Schüler und Lehrerinnen, Elternvertreter und viele andere Hilfskräfte beteiligt waren. Eingegangene Spenden kommen den beiden afrikanischen Pfarrern, die in der Seelsorgeeinheit Riedlingen in den Sommermonaten Dienst tun, für ihre dortigen Schulprojekte zugute.