Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Schwierige Aufgaben zu bewältigen
Feuerwehr-Orientierungsfahrt und Feuerwehrfest in Andelfingen
ANDELFINGEN - Die Abteilung Andelfingen der Feuerwehr hat am Samstag – dem Tag der Feuerwehren – zu einer Orientierungsfahrt für Feuerwehren des Landkreises Biberach eingeladen. Für die Öffentlichkeit wurde zudem ein Feuerwehrfest rund um die Turn- und Festhalle in Andelfingen veranstaltet.
Die Turn- und Festhalle war am Samstagmorgen Anlaufstelle von zwanzig Feuerwehren aus dem Landkreis und darüber hinaus. Darunter waren die Wehren aus Altheim, Altshausen, Bad Buchau, Betzenweiler, Ennetach, Hailtingen, Heudorf (Dürmentingen), Hoßkirch, Langenenslingen, Neufra, Obersulmetingen, Pflummern, Schweinhausen, Schwendi, Sigmaringen, Unlingen, Uttenweiler und Warthausen. Die beiden Firmenfeuerwehren des ZFP und Zollern Laucherthal beteiligten sich ebenfalls.
Nach einer kurzen Begrüßung erhielten die zwanzig Mannschaften, die mit einer Besatzung von vier bis neun Feuerwehrmännern am Start waren, eine dicke Mappe mit den gesammelten Aufgaben für die nächsten vier Stunden. Danach wurden sie auf die rund 120 Kilometer lange Strecke geschickt
Jede Mannschaft musste insgesamt zwanzig Stationen anfahren. Der Start erfolgte in verschiedene Richtungen. Im Organisationsteam um Timo Bischofberger, Patrick Mahlenbrei, Andreas Maier, Andreas Vetter und unter der Leitung des stellvertretenden Abteilungskommandanten Berthold Rieger hatte man sich in 14-tägigen Treffen seit Oktober Gedanken gemacht, welche Aufgaben die Teams bei dieser Orientierungsfahrt bewältigen sollten.
Dabei erwartete die Mannschaften etliche feuerwehrspezifischen Aufgaben, wie etwa das Anfahren der Löschwasserstelle in Inneringen, um den benötigten Verbrauch des Wassers im Ernstfall zu berechnen. In Herbertingen galt es verschiedene Knotentechniken zu bewältigen, um Feuerwehrschläuche aufzuhängen. Viele Schätz- und Rechenaufgaben, die indirekt mit den Aufgaben eines Feuerwehrmannes zu tun haben, mussten ebenfalls absolviert werden.
Aber darüber hinaus mussten die Gruppen weitere Aufgaben erledigt: So musste auf einer Landstraße die Notrufsäule und deren Betreiber ausfindig gemacht werden, in Upflamör galt es die Hausnummer des Landschulheimes zu erfahren, in Betzenweiler der Name der Mehrzweckhalle zu recherchieren, in Blochingen den Durchmesser des Windrades aufzuschreiben und auf an der Heuneburg die Höhe des Eingangstores zu schätzen oder in Altheim die Treppenstufen zu zählen. Wieder zurück am Start- und Zielpunkt waren weitere Aufgaben zu bewältigen.
In der Zwischenzeit konnten sich die Besucher nicht nur mit feinem Essen und Kaffee und Kuchen stärken, sondern auch selbst aktiv werden und einen simulierten Brand mit Feuerlöschern sach- und fachgerecht löschen. Ein Stand zum Auffrischen des eigenen Erste-Hilfekurses wurde ebenso angeboten wie Demonstrationen, wie sich eine zu heiß gewordene Fettpfanne verhält, wenn sie fälschlicherweise mit Wasser gelöscht würde. In sicherer Entfernung zur Turn- und Festhalle wurde eine Spraydose der Hitze ausgesetzt, wo sie dann mit lautem Knall und einer großen Stichflamme explodierte.
Für Kinder stand eine Armada mit kleinen Feuerwehrautos (Bobbycars) zur Verfügung, mit denen eine abgesteckte Strecke abzufahren war. Mit einer Handpumpe konnten die Kinder einen fiktiven Brand löschen, wobei sie durch ein ausgeschnittenes Fenster den Wasserstrahl lenken mussten.
Zum Festausklang nahm der Schirmherr Bürgermeister Andreas Schneider die Siegerehrung der Orientierungsfahrt vor. Die drei Bestplatzierten erhielten je einen Pokal, die vom Sparkassendirektor und früheren Landrat Peter Schneider gestiftet waren.
Der Erlös aus dem Tag spendete die Feuerwehr der „Gustav-BinderStiftung“. Diese unterstützt Feuerwehrangehörige oder deren Familie die im Dienst einen Unfall erlitten oder gar ihr Leben verloren haben.