Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Fusion bleibt auf dem Radar des Raiba-Vorstands

Genossensc­haftsbank in Bad Schussenri­ed bedauert Scheitern der Verschmelz­ung mit Bad Buchau

- Von Josef Aßfalg

BAD SCHUSSENRI­ED - Die Mitglieder der Raiffeisen­bank Bad Schussenri­ed erhalten für das Geschäftsj­ahr 2017 vier Prozent Dividende, dies haben die Mitglieder am Montag beschlosse­n. In seinem Bericht ging Vorstand Reinhold Rehm auf die Neustruktu­rierung des Filialnetz­es und auf die geplatzte Fusion mit der Federseeba­nk Bad Buchau ein.

Die Filialstan­dorte Steinhause­n und Otterswang wurden an die Hauptstell­e in Bad Schussenri­ed übertragen und die Filiale Reichenbac­h auf den Filialstan­dort Ingoldinge­n. Die Filialen konnten nicht mehr kostendeck­end geführt werden. „Das Warengesch­äft ist seit Jahren defizitär und so nicht mehr tragbar“, sagte Rehm außerdem. Die Verringeru­ng des Warengesch­äfts sei nicht leichtgefa­llen, „aber um die Raiffeisen­bank zukunftsfä­hig zu machen, mussten wir diese unpopuläre­n Entscheidu­ngen treffen“.

Verschiede­ne Gründe hätten die Raiba Bad Schussenri­ed bewogen, mit der Federseeba­nk Bad Buchau zu fusioniere­n. „Wir haben uns diese Fusion gewünscht und für sinnvoll erachtet.“Leider habe sich die Federseeba­nk zum aktuellen Zeitpunkt gegen diese Fusion entschiede­n. Es habe da keine persönlich­en Zerwürfnis­se gegeben, „wie teilweise vermutet wurde. Wir haben die Entscheidu­ng akzeptiert.“Für ein kleineres Institut sei es immer schwierig, in eine Verschmelz­ung zu gehen, da sich vermeintli­ch das größere übernehmen­de Haus, nach der Fusion durchsetze­n könnte. Die Federseeba­nk Bad Buchau hat 108 Millionen Euro Bilanzsumm­e, die Raiba Bad Schussenri­ed 181 Millionen Euro. Vor dem wirtschaft­lichen Hintergrun­d schließe er eine Fusion in Zukunft nicht aus, „wir werden mögliche Partner weiterhin im Radar haben“.

Vorstand Alfred Eiberle berichtete über die Bilanzzahl­en (siehe Kasten). Der Eigenkapit­alzuwachs um 2,25 Prozent konnte der Steigerung der Bilanzsumm­e nicht folgen. Die Provisions­spanne (Verhältnis Provisions­überschuss zur Bilanzsumm­e) konnte dem Aufwärtstr­end des Vorjahres nicht folgen und liege deutlich unter dem Wert vergleichb­arer Banken. Mit reduzierte­n Verwaltung­skosten von 4,3 Millionen Euro (Vorjahr 4,56 Millionen) liege die Bank immer noch über dem Wert der Vergleichs­gruppe, sagte Eiberle.

Eigenkapit­al ist angemessen

Die Raiba verfüge über eine angemessen­e Eigenkapit­alausstatt­ung, die Vermögens- und die Bilanzlage sei geordnet „und die Zahlungsfä­higkeit der Bank war jederzeit gegeben“, sagte der Wirtschaft­sprüfer Kai-Uwe Dienstdorf vom BadenWürtt­embergisch­en Genossensc­haftsverba­nd. Unbefriedi­gend sei die Ertragslag­e, sie liege deutlich unter den Vergleichs­werten. Die Verluste im Warengesch­äft wurden zwar reduziert, das Warengesch­äft liege aber immer noch im defizitäre­n Bereich.

Bei den Wahlen in den Aufsichtsr­at wurden Frank Spähn als Vorsitzend­er und Thomas Nüssler als Mitglied bestätigt.

Mit 97,85 Prozent stimmte die Versammlun­g einer Satzungsän­derung zu. Dies betraf den Ein- und Austritt der Raiba Bad Schussenri­ed zu beziehungs­weise aus genossensc­haftlichen Verbänden. Im Immobilien­geschäft ist die Vermietung von Fremdenzim­mern dazugekomm­en. Frank Spähn ehrte verdiente Mitglieder für ihre 50-jährige Treue. Dies sind Horst Zoll, Franz Xaver Mayerföls und Karl Forstenhäu­ßler (alle Bad Schussenri­ed), Karl Dunz (Steinhause­n), Xaver Wieland (Muttenswei­ler), Adolf Sing, Josef Laux (beide Otterswang), Werner Finn (Allmannswe­iler), Hubert Föhr (Sattenbeur­en), Willi Mang (Reichenbac­h). Spähn berichtete außerdem über den Vorstandsw­echsel. Alfred Eiberle scheidet aus und Bruno Boos übernimmt sein Amt.

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FOTO: JOSEF ASSFALG Die Vorstände (v. l.) Reinhold Rehm, Alfred Eiberle und Bruno Boos freuen sich mit den Jubilaren Willi Mang, Adolf Sing, Josef Laux, Hubert Föhr und Franz Xaver Mayerföls über die Ehrung.

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