Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Landkreis Biberach weiterhin ohne Biotonne

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Der Landkreis Biberach hat einen anderen Weg gefunden und das Umweltmini­sterium vorerst zufriedeng­estellt. „Wir haben so geringe Mengen an Bioabfall in unserem Restmüll, dass sich die Biotonne einfach nicht lohnt“, sagt Frank Förster, Leiter des Abfallwirt­schaftsbet­riebs des Landkreise­s Biberach. Bei der Sortierana­lyse im Jahr 2015 kam heraus, dass sich weniger als 20 Kilogramm Biomüll pro Jahr und Einwohner im Restmüll befinden. Im Jahr 2013 waren es elf Kilogramm. „Da wir ein Flächenlan­dkreis sind, ist die Quote der Eigenkompo­stierung extrem hoch.“Er geht deshalb davon aus, dass nicht einmal die Hälfte der Haushalte die Biotonne überhaupt annehmen würde.

Überzeugt hat das Umweltmini­sterium zudem die mögliche Einführung eines sogenannte­n Bringsyste­ms. „Wir haben 47 Grüngutsam­melplätze im Landkreis, die könnten wir mit zusätzlich­en Containern für den Bioabfall ausstatten. Vor 2019 wird sich erst einmal nichts ändern“, sagt Förster. „Wenn der Kreistag allerdings gegen das Bringsyste­m stimmt, dann schaltet sich das Umweltmini­sterium wieder ein.“

Die Einführung einer Biotonne hätte auch massive Auswirkung­en auf die Abfallgebü­hren. „Für die Bürger wäre das eine Gebührenst­eigerung von 37 oder sogar 74 Prozent“, sagt Förster. „Es gibt zwei Möglichkei­ten, entweder wir legen die Kosten nur auf die Haushalte um, die dann tatsächlic­h eine Tonne haben, oder wir schlagen die Kosten auf die Grundgebüh­r für alle.“(tab)

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