Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Rettet den Max-und-Moritz-Wagen!

- Von Gerd Mägerle

Kaum hat sich das Thema „Funky Kids“geklärt, steht der Schützendi­rektion jetzt wohl eine neue Debatte ins Haus. Und diesmal legt sie sich mit dem Schwarz-Veri und seiner gesamten Räuberband­e an. Es geht um die Märchenwag­en im Bunten Zug, die in den nächsten Jahren nach und nach zu Mottowagen für die Schulen umgebaut werden sollen. Erstes „Opfer“in diesem Jahr: der Max-und-Moritz-Wagen.

Ein Umstand, der den Räubern um den Schwarz-Veri gar nicht schmeckt, wie sie am Ende des Historisch­en Umzugs am Dienstag kundtaten. „Erhaltet die Märchenwag­en!“stand auf einem großen Transparen­t, das die Gruppe mit sich führte. „Biberach hat ein Problem“, meinte der Veri, „Sachen, die man nicht mehr will, kriegt man nicht los, und Sachen, die man gern hat, schafft man ab.“Deswegen starte die Räuberband­e nun eine Petition zum Thema „Erhalt des Max-und-Moritz-Wagens“. Um die Forderung zu unterstrei­chen, hatte die Gruppe den Wagen nachgebaut, wie er 1819 ausgesehen haben könnte: ein Leiterwäge­le mit zwei Räubern, die Max und Moritz spielen.

Um die Petition voranzutre­iben, hatte die Bande eine riesige Papierroll­e mitgebrach­t, mit der sie auf der Ehrentribü­ne sogleich mit dem Sammeln von Unterschri­ften begann. Nach Oberbürger­meister Norbert Zeidler wurde auch Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n mit sanftem Nachdruck von den Räubern genötigt, die Forderung mit seinem Namen zu unterzeich­nen. „Die ersten Zehn, die unterschre­iben, kriegen einen Schützenku­ss von der Schützendi­rektion“, meint der Schwarze Veri.

Ob aus Spaß am Ende Ernst wird? Wer weiß? Im vergangene­n Jahr hatte die Räuberband­e beim Umzug ja den Abbau des Brunnens im Spitalhof gefordert. Was danach passierte, weiß jeder Biberacher. Als Kompromiss­vorschlag könnte die Räuberband­e ja diesmal ihren Gefängnisw­agen zum Märchenwag­en umbauen.

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FOTO: GERD MÄGERLE Der Max-und-Moritz-Wagen, so wie ihn sich die Schwarz-Veri-Räuber vorstellen.

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