Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Frauen-Power bei der Sommer-Party
Coverband „Die Gabys“aus Berlin heizt vor der Kulturmühle in Wimsen ein
WIMSEN - Die Gewitterwolken waren verzogen, als die Glamrockband aus Berlin die Bühne vor der Kulturmühle betrat. Die Luft war noch lau und die Gäste warteten lässig gespannt auf die angekündigte Frauenpowermusik. Über drei Stunden gaben „Die Gabys“ein fetziges Coverkonzert mit Partyfaktor Zehn. Der überwiegende Teil des Publikums, laut Frontfrau Katharina Goebel die gleiche Generation wie die Musikerinnen, ließ sich nicht lange aufs Parkett bitten und tanzte zu den Hits ihrer Sturm- und Drangzeiten bis zum letzten Takt. „Die Gabys“und das Wimsener Publikum waren von Anfang an auf gleicher Wellenlänge und hatten eine tolle Party miteinander.
Die sieben Musikerinnen legten mit „Play That Funky Music White Girl“gleich einen Start von Null auf Hundert hin. Schon hier zeigten die sieben Ladys was sie unter Covern verstehen. Da wird nicht auf möglichst originalgetreue Wiedergabe Wert gelegt, nein „Die Gabys“interpretieren ohne die Vorlage zu verleugnen. Dabei setzen sie ihre Stimmen und Instrumente perfekt ein. Ihr Repertoire reicht von „Love Is Like Oxygen“über „Schüttel Deinen Speck“bis zu „Jumping Jack Flash“und von Stevie Wonder über Queen bis zu Tina Turner. Wer nicht dabei war, hat wirklich was verpasst. Zwischendurch plaudert Katharina, hin und her wechselnd zwischen englisch und berlinerisch, auch schwäbelnd, mit dem Publikum, um gleich darauf beispielsweise Donna Summers „She Works Hard For The Money“mit ihrer gewaltigen Stimme zu schmettern. Dabei drängt sie ihre Mitspielerinnen nie in den Hintergrund. So haben die beiden Saxofonistinnen Ina und Amelie genauso ihre starken Einsätze wie Gabi mit ihrem Bass. Zusammen mit Anni an den Drums begleitet sie Elisabeth knallend bei „This Town Ain’t Big Enough For Both Of Us“. Einer der unzähligen Höhepunkte ist Major Tom. Da darf die Hälfte der Zuhörer ein Ostinato mitsingen und völlig losgelöst tanzen.
Zwischendurch können „Die Gabys“auch albern. Es beginnt damit, dass Katharina ein Weihnachtslied ansagt und Ina mit der Blockflöte das Intro von „Smoke On The Water“spielt. Als Text singen sie erst „O Tannenbaum“, um nach der ersten Strophe auf das Original umzusteigen. Hier wechselt Ina das Genre und singt ariengleich mit ihrer Sopranstimme zwei Oktaven höher. Einfach fantastisch und das, nachdem sie zuvor ihre volle Altstimme rausgelassen hatte.
Reichlich „Zu-Gaby-Rufe“
Noch den Nudelsommerhit „Carbonara“von Spliff, „Ballroomblitz“von Sweet und nach fast, drei Stunden soll diese rauschende Party enden. Auf die „Zu-Gaby-Rufe“geben die Glamour-Ladys gerne noch einen drauf. Beim Rockklassiker „Time Warp“aus der Rocky Horror Picture Show ziehen sie nochmals alle Register ihres Könnens und begeistern so ihre Zuhörer bis zum letzten Ton.
Didi Schrade hat es wieder geschafft, einen Topact zu organisieren, der das Publikum in rauschende Partystimmung gespielt hat. Mit den Worten „Es war uns ein Fest“, verabschiedet sich die Frontfrau mit ihrer Band „Die Gabys“und verspricht bald wieder nach Wimsen zu kommen. Versprochen ist versprochen.
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