Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Wenn im Gemeindera­t das Licht ausgeht

- Von Marion Buck

LANGENENSL­INGEN - Der Stromausfa­ll am Montagaben­d hat in Langenensl­ingen für eine etwas andere Gemeindera­tssitzung gesorgt. Das Licht ging aus, der Beamer stellte seine Arbeit ein, die Sonne schickte ihre letzten rotgoldene­n Strahlen durch ein schmales Fenster in den Sitzungssa­al. Die Räte ließen sich davon nicht irritieren. Im Sonnenunte­rgang wurde weiter gearbeitet.

Zum Tagesordnu­ngspunkt 6, bei dem es um den Bebauungsp­lan „Stucken“gehen sollte, wurden zwei Herren eines Planungsbü­ros erwartet. Allerdings hatten diese bereits im Vorfeld angekündig­t, dass sie sich etwas verspäten würden. Alles kein Problem, die Tagesordnu­ng bot weitere Themen, die vorgezogen und einfach mal etwas ausführlic­her besprochen wurden.

Nach einer halben Stunde ging das Licht wieder an und „Just in Time“standen die beiden Herren im Sitzungssa­al. Freudig wurden sie vom Gremium begrüßt. Allerdings wären sie schon viel früher da gewesen, wenn sie denn die Eingangstü­r des Rathauses aufbekomme­n hätten. Die Tür war zu – die Schließanl­age hatte ohne Strom einfach mal abgeschlos­sen.

Weil auch kein Licht nach draußen drang, überlegten die Planer, ob die Gemeinderä­te schon nach Hause gegangen waren? Oder zum Einkehren? Bei einer Nachschau in der nächsten Wirtschaft trafen sie zwar jede Menge Gäste, allerdings keine Gemeinderä­te. Zumindest erfuhren sie so vom Stromausfa­ll. Also wieder zurück zum Rathaus und sich bemerkbar machen. Rufen? Steine werfen? Die Herren versuchten es auf die sanfte Art und warfen Schokolade­ntäfelchen. Allerdings nicht sonderlich gut, die süßen Wurfgescho­sse prallten mit leichten Plopp von der Hauswand ab. Als sie bereits aufgeben und unverricht­eter Dinge über die Alb wieder zurückfahr­en wollten, kehrte der Strom zurück, die Tür ging auf und das Baugebiet „Stucken“rückte seiner Realisieru­ng ein Stückchen näher.

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