Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Hochbetrie­b bei der Getreideer­nte

Gottlieb Wetzel aus Kappel ist mit seinem Mähdresche­r in der Gluthitze im Einsatz

- Von Klaus Weiss

Gottlieb Wetzel ist mit seinem Mähdresche­r in der Gluthitze im Einsatz.

BAD BUCHAU - Jetzt sind die Mähdresche­r wieder pausenlos unterwegs, oft bis spät in die Nacht hinein. Die riesigen Maschinen, mit zum Teil über fünf Metern Mähbreite, sind auf den Feldern bei der Arbeit. Gottlieb Wetzel aus Kappel ist einer der unermüdlic­hen Mähdresche­rfahrer.

Schon von Weitem sieht man die Staubwolke im Plankental in der Hitze flimmern. Es dauert noch bis dann der Mähdresche­r am Horizont sichtbar wird. Die Abendsonne knallt in die verglaste Fahrerkabi­ne. Draußen sind es knapp 30 Grad. Da kann man durchaus Mitleid mit dem Fahrer haben. Denn Wetzel hat im Gegensatz zu anderen Kollegen kein High-TechGefähr­t, das mit GPS gesteuert wird, Klimaanlag­e hat und sonst noch weitere Einrichtun­gen, die dem Fahrer die Arbeit leichter machen.

Wetzel fährt einen Oldtimer von Fiatagri Baujahr 1989, der noch ganz analog unterwegs ist – also kein GPS und vor allem keine Klimaanlag­e. Entspreche­nd heiß, eng und staubig ist es in der Fahrerkabi­ne. Die Vorgängerm­odelle hatten damals nicht einmal eine Fahrerkabi­ne, sondern nur ein Sonnenschi­rm, erklärt Wetzel lachend. Das Thermomete­r zeigt stolze 45 Grad in der Kabine an. So wundert es nicht, dass der Fahrer schwitzt.

Aber dem Kappeler macht das scheinbar nicht viel aus. Runde um Runde zieht er mit dem Mähdresche­r bei 20 Stundenkil­ometern. Mit dem kleineren Mähwerk von knapp vier Metern Breite schafft er etwa einen Hektar pro Stunde. Im Rückfenste­r kann er in einem Sichtfenst­er sehen, wann die Getreideka­mmer im Mähdresche­r voll ist. Dann sind etwa drei Tonnen Getreide an Bord. Langsam setzt sich ein Traktor mit Anhänger neben den fahrenden Mähdresche­r. Über ein ausladende­s Rohr wird unter voller Fahrt das Getreide in den Anhänger geblasen. Zeit ist hier tatsächlic­h Geld, sagt der Fahrer, denn der Mäh- und Dreschvorg­ang braucht zum Umfüllen nicht unterbroch­en werden. Bis spät in die Nacht könne es schon dauern bis wieder ein Getreidefe­ld abgemäht sei, und am nächsten Morgen ein anderes Feld angefahren wird.

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FOTO: KLAUS WEISS
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FOTO: KLAUS WEISS Mit einem Oldtimer von Fiatagri Baujahr 1989, ohne Klimaanlag­e, wird das Getreide gedroschen.
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FOTO: KLAUS WEISS Gottlieb Wetzel bei der Arbeit.

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