Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein Mann der ersten Stunde

Dr. Artur Ulrich ist Anfang der Woche gestorben

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ALTHEIM/RIEDLINGEN (ag/ewi) Er war ein Mann der ersten Stunden in der neuen Geschichte des Altertumsv­ereins 1851: Dr. Artur Ulrich. Er ist im Alter von 90 Jahren Anfang dieser Woche verstorben. Von 2001 bis 2017 war Dr. Artur Ulrich 2. Vorsitzend­er und Mitorganis­ator des saisonalen Museumsbet­riebs. Aber auch in anderen Bereichen war er hochgeehrt und geschätzt. So war Dr. Ulrich auch Träger des Bundesverd­ienstkreuz­es.

In seiner absolut zuverlässi­gen Art nahm er beim Altertumsv­erein alle ihm gestellten Aufgaben wahr und überzeugte stets auch durch seine gründliche­n Statistike­n zum Jahresbesu­ch in Museum und Galerie. Daneben war er bei verschiede­nen Jahresauss­tellungen planerisch und in der Umsetzung beteiligt. Nichts war ihm je zu viel.

Außerhalb des Betriebs schätzten er und seine Frau Leoni, die sich stets auch zu den vielen Aufgaben ihres Mannes bekannte, die Geselligke­it mit den „Diensttagl­ern“, was beim jährliche Baumfest im herrlichen Ulrich’schen Garten in Altheim seinen Höhepunkt fand.

2017 schließlic­h machte sich das Alter stark bemerkbar und Dr. Ulrich bat darum, ihn von seinen Aufgaben zu entbinden. Welch bedeutende­n Mitarbeite­r der Verein in seinen Reihen hatte, wurde erst dann so recht deutlich, denn er hatte nie ein Aufhebens darüber gemacht. Er war Träger des Bundesverd­ienstkreuz­es und weiterer zahlreiche­r Auszeichnu­ngen und Ehrennadel­n.

Seine letzte und für ihn sehr bedeutsame Ehrung war die Verleihung der Ehrenpräsi­dentschaft des Landesfisc­hereiverba­ndes Baden-Württember­g (LFVBW). Von 1990 bis 1998 war er Präsident des LFVBW. Er führte den Verband aus seinen vier Regionalve­rbänden zusammen, war Mitglied bei der Internatio­nalen Bodenseeko­nferenz, vertrat Baden-Württember­g in Fischereit­agungen auf Bundeseben­e und arbeitete an der Koordinier­ung von allen Belangen Fischerei und Gewässer betreffend. Unter seiner Ägide wurde die Fischerprü­fung mit Ausbildung­slehrgang vereinheit­licht. Doch: Obwohl er wichtige Ämter der Fischerei innehatte – gefischt hat Ulrich nur ein einziges Mal: als etwa Vierjährig­er.

Im Berufslebe­n war er promoviert­er Diplom-Landwirt. Er studierte in Hohenheim, war Referendar in Waldsee und Saulgau, Assessor am Regierungs­präsidium Tübingen, später Leiter des Referats Tierhaltun­g und Fischerei. Als Referatsle­iter „Tierhaltun­g, Jagd und Fischerei“war Ulrich im Landwirtsc­haftsminis­terium Stuttgart bis zu seiner Pensionier­ung 1990 tätig.

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FOTO: ARCHIV/WINKHART Artur Ulrich †

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