Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Krötentunn­el werden teurer

Uttenweile­r Räte halten Maßnahme in Sauggart dennoch für sinnvoll, um Ökopunkte zu generieren

- Von Annette Grüninger

UTTENWEILE­R - Um Kröten und andere schützensw­erte Amphibien sicher auf die andere Straßensei­te zu geleiten, plant die Gemeinde Uttenweile­r den Bau sogenannte­r Amphibiend­urchlässe in Sauggart. Damit möchte die Gemeinde auch wertvolle Ökopunkte generieren, die dann für die Erschließu­ng von Baugebiete­n zur Verfügung stehen. Statt acht sind nun aber nur noch fünf Krötentunn­el vorgesehen – und die Maßnahme wird deutlich teurer.

„Die Hoffnung war, das wir in Richtung 160 000 Euro kommen, jetzt liegen wir deutlich drüber“, schickte Bürgermeis­ter Werner Binder in der Gemeindera­tssitzung voraus. Aus 160 000 Euro wurden im Haushaltsa­nsatz für 2018 dann schon 180 000 Euro – und nach der öffentlich­en Ausschreib­ung liegt das günstigste Angebot nun bei rund 233 900 Euro. Für fünf statt acht Amphibiend­urchlässe, wohlgemerk­t.

Fünf Angebote waren zur Submission eingegange­n. Günstigste Bieterin ist die Firma Grüner & Mühlschleg­el aus Biberach, der die Räte mit einstimmig­em Beschluss den Auftrag erteilte. Sie bewerteten die Maßnahme trotz der Mehrkosten, die jetzt im Haushalt überplanmä­ßig finanziert werden müssen, als sinnvoll. Denn die besonderen Bauwerke „helfen nicht nur den Amphibien, sondern helfen auch uns dabei, Ökopunkte zu generieren“, argumentie­rte Binder. „Wir brauchen die Ökopunkte für die Zukunft.“

Um den Eingriff in die Natur durch die Erschließu­ng des Baugebiets Bucheschle II auszugleic­hen, würden etwa 400 000 Ökopunkte benötigt, so der Bürgermeis­ter weiter. „Wir haben einen Puffer, wenn wir diese Maßnahme umsetzen. Doch es gibt sicher das nächste Baugebiet und auch das nächste Gewerbegeb­iet irgendwann mal“, antwortete Binder auf Frage Winfried Baurs nach dem Stand des Uttenweile­r Ökopunktek­ontos. Derzeit erhalte die Gemeinde zudem pro eingesetzt­em Euro vier Ökopunkte. Künftig würden die Eingriffsm­aßnahmen nur noch mit zwei Ökopunkten pro Euro verrechnet.

Für die Maßnahme spreche auch, dass sie später keine aufwendige Pflege bedürfe, ergänzte Ortsbaumei­ster Markus Rieger. „Es sind wartungsar­me Punkte, die wir da generieren, im Vergleich zu einer Streuobstw­iese zum Beispiel.“

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