Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Alter Mähdrescher trifft uralte Getreidesorte
Einkorn-Show-Mähen am Samstag, 4. August, ab 14 Uhr, bei Friedingen
FRIEDINGEN - Wolfgang Fuchsloch aus Friedingen hat ein Herz für alte Fahrzeuge. Unter anderem gehört ihm der allererste Mähdrescher, der in Friedingen jemals zum Einsatz kam. Das war im Sommer 1960 – Fuchsloch war vier Jahre alt. Mit dem Mähdrescher gibt es am Samstag, 4. August, ab 14 Uhr, auf dem Acker bei Friedingen ein Show-Mähen unter dem Motto „Alter Mähdrescher trifft alte Getreidesorte“. Die Bevölkerung ist dazu eingeladen, die Veranstaltung ist bewirtet.
Wolfgang Fuchsloch ist nicht nur Oldtimerfan, er ist auch Landwirt. Auf einem seiner Äcker wird nicht gespritzt und nicht gedüngt, denn die 2,2 Hektar werden unter biologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet. Deshalb machte sich der Friedinger auf die Suche nach einem Korn, das unter diesen Gesichtspunkten gedeiht. Er stieß auf das Einkorn, eine der ältesten Getreidearten, die heute kaum noch oder selten angebaut wird. Zumindest habe er selbst es noch nie angebaut und er sei schon seit 40 Jahren Landwirt, sagt er. Nun ist das Korn reif und erstaunlich gut gewachsen.
Das ist genau der richtige Zeitpunkt, um den alten Mähdrescher wieder flott zu machen und mit ihm das besondere Korn zu dreschen. Den Mähdrescher kennt Fuchsloch von Kindesbeinen an. „Das war eine Sensation, wenn der ins Dorf gefahren kam“, sagt er. Für ihn war das als Bub ein besonderes Erlebnis. Denn zu der Zeit wurde noch von Hand mit der Sense oder später dann mit dem Bindemäher gearbeitet. Die Maschine gehörte Hermann Spoth, der als Lohnunternehmer zum Dreschen in die Dörfer gefahren kam. Später hat ihn Fuchsloch dann gekauft und bereits 2010 und 2014 mit ihm gedroschen.
Maschine klar Schiff machen
Bevor am Samstag gedroschen werden kann, muss Fuchsloch die Maschine noch klar Schiff machen. Dazu brauche er ungefähr einen halben Tag Zeit. Die kann er sich nun nehmen, denn in diesem Jahr hat er sein Getreide bereits eingefahren.
Am Samstag wird um 14 Uhr mit der Ernte begonnen. Vorne wird das Getreide eingezogen, seitlich fällt das Korn direkt in den Sack und hinten kommt das Stroh entweder lose oder als kleine Ballen wieder raus. Für das „Einsacken“muss ein zweiter Mann auf dem Mähdrescher stehen.
Wer sich Nostalgie-Dreschen gerne anschauen mag, folgt ab dem Friedinger Sportplatz den Schildern mit dem Mähdrescher und der Zahl 1960 drauf. Der Weg führt in Richtung Ensmad, zweite Abbiegung links. Fuchsloch will nicht nur dreschen,. er wird den Zuscheuern die alre Maschine auch erklären.
Die Zuschauer werden bewirtet. Unter anderem gibt es eine Spezialität, den „Friedinger Russ“, der im Friedinger Backhäusle gebacken, besonders gut schmeckt. Nach einer guten Stunde wird dann ein großer Mähdrescher dem kleinen zur Hilfe kommen, um den Rest des Getreidefeldes abzumähen.