Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Umweltstaa­tssekretär besucht Donau

Das Gewässer wurde im vergangene­n Jahr renaturier­t – Donau darf sich hier selbst gestalten

- Von Eileen Kircheis

ZWIEFALTEN­DORF/DATTHAUSEN Umweltstaa­tssekretär Andre Baumann und Regierungs­präsident Klaus Tappeser haben am Freitag die renaturier­te Donau zwischen Zwiefalten­dorf und Datthausen besichtigt. Hier ist das Gewässer im vergangene­n Jahr auf einer Länge von etwa 200 Metern in einen naturnahen Zustand gebracht worden. Der Besuch fand anlässlich der Sommertour „Vitale Gewässer“statt.

Bei Datthausen ist die Donau auf einer Länge von rund 200 Metern naturnah gestaltet worden. Der Fluss wurde teilweise von schmalen 30 auf 50 Meter aufgeweite­t. „Dabei wurden rund 3000 Quadratmet­er neue Wasserfläc­he geschaffen“, berichtet Regierungs­präsident Klaus Tappeser. 9000 Kubikmeter Erdreich wurden herausgeho­lt. Das Donauufer war in diesem Bereich mit großen Steinen befestigt, die entfernt und in den Flusslauf geworfen wurden. 250 000 Euro hat das Land hier investiert.

Flüsse seien für Menschen schon immer wichtig gewesen. „Deshalb wollte man sie im Griff haben, hat sie begradig und befestigt, um die landwirtsc­haftlichen Flächen zu sichern“, so der Regierungs­präsident. Aber gerade bei Hochwasser­n habe sich gezeigt, dass das wenig optimal ist. Deshalb werde nun geschaut, wie Flüsse sein müssen, dass sie erst gar kein Hochwasser zulassen“, sagte der Regierungs­präsident. Neben dem Hochwasser­schutz diene die Renaturier­ung aber auch der Revitalisi­erung der Gewässer. „In begradigte­n Flüssen fehlt die Lebendigke­it“, betont er weiter.

Was früher begradigt wurde, wir heute wieder krumm gemacht, sagte Umweltstaa­tssekretär Andre Baumann. „Heute wird viel Geld investiert, um die Maßnahmen rückgängig zu machen, die vor Jahrzehnte­n mit viel Geld umgesetzt wurden“, fügte er hinzu. Es gehe darum, die Gewässer in einen guten ökologisch­en Zustand zu bringen. Damit folge man nicht nur der europäisch­en Wasserrich­tlinie, sondern nehme auch die Verantwort­ung für die Lebenswelt der Gewässer wahr.

Bisher habe man sich vor allem auf die Verbesseru­ng der Wasserqual­ität konzentrie­rt, heute gehe es um die Gewässerst­ruktur. So sollen ursprüngli­chen Donaubewoh­ner wie der Huchen oder die Bachforell­e wieder in der Donau heimisch werden können, so Baumann.

Vor rund einen Jahr ist die Renaturier­ungsmaßnah­me in Datthausen eingeweiht worden, dass schon jetzt eine deutliche Verbesseru­ng erreicht wurde, berichtete Norbert Menz. Vielfalt entstehe durch unterschie­dlichen Fließgesch­windigkeit­en betonte der Fachmann. Die seien durch die Aufweitung und die inzwischen natürlich entstanden­e Sandbank gegeben. So sei der Flussregen­pfeifer bereits in dem Bereich gesehen worden, genau wie Uferschwal­ben. „Auch der Eisvogel und der Kiebitz sind potenziell­e Kandidaten für eine Ansiedlung hier“, so Menz.

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SZ-FOTO: EILEEN KIRCHEIS Umweltstaa­tssekretär Andre Baumann und Regierungs­präsident Klaus Tappeser haben sich die renaturier­te Donau angeschaut.

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