Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Zwischen Pommes, Kasse und Liegestühl­en

Am Freibadkio­sk geht es turbulent zu, aber Hektik kommt selten auf

- Von Klaus Weiss

BAD BUCHAU (sz) - Der Mann hat was zu tun. Jens Schaab ist im Bad Buchauer Freibad für den Kassenbere­ich und das Kiosk zuständig. Aber nicht nur. Auch als Fundbüro ist sein Kassenhäus­chen gefragt. Und wenn die Gäste weg sind, lässt sich der Mann auch gerne mal ein bisschen treiben...

In den Sommermona­ten ist Hochsaison in den Bädern. Auch in Bad Buchau geht es an den heißen Sommertage­n am Kiosk des Bad Buchauer Freibades entspreche­nd turbulent zu. Aber Jens Schaab und sein Team haben die Situation stets im Griff. Seit 2012 ist Jens Schaab für den Kassenbere­ich und den Kiosk zuständig. Während den Hundstagen und in den Sommerferi­en hat er erwartungs­gemäß ein volles Haus. Schaab und zwei Mitarbeite­r sind auch auf einen großen Ansturm am Kiosk gut vorbereite­t – und kommen doch manchmal ins Schwitzen.

An der Kasse warten einige Badegäste geduldig bis der Chef wieder aus der Küche kommt, denn Schaab pendelt eigentlich immer zwischen Kasse und Küche hin und her, während zwei seiner Helfer Getränke und Eis ausgeben und auch mal das Geschirr von der bestuhlten Terrasse beim Kiosk abräumen. „Drei Mal Currywurst mit Pommes“, kommt der Ruf einer der Aushilfen. „Sofort“, meint der Chef und gibt noch schnell zwei Liegestühl­e und Sonnenschi­rme aus. Auch das fällt in seinen Aufgabenbe­reich.

Probleme, so Schaab, gibt es in Bad Buchau eigentlich keine. Die Badegäste seien in Ordnung, viele kenne er inzwischen auch persönlich – so wie den jungen Mann, der seine Dauerkarte vergessen hat: „Morgen bringst du die aber wieder mit, gell“, sagt Schaab und lässt ihn ins Bad.

Ballausgab­e

Zwischen Pommes und Kasse und Liegestühl­en müssen auch noch die Schläger und Bälle für die Minigolfan­lage ausgehändi­gt werden. Aber damit habe er wenig Arbeit, so Schaab. Ab und zu mal macht er einen schnellen Kontrollga­ng durch die Anlage. Wenn irgendwas defekt sein sollte, gibt er dem Bademeiste­r oder direkt dem Bauhof Bescheid. Die kümmern sich dann darum.

Auch als Fundamt fungiert die Kasse im Freibad. Geldbörsen, Handys und vieles mehr könne im Laufe eines Mittags abgegeben werden. Das Meiste werde dann noch während der Öffnungsze­iten vermisst und an der Kasse nachgefrag­t.

Gerne würde Schaab auch auf der Terrasse Service anbieten oder sogar selbst bedienen. Aber der Zeitaufwan­d wäre zu hoch und weiteres Personal einzusetze­n, sei einfach nicht machbar. Sechs bis sieben Aushilfen hat Schaab angestellt, von denen zwei immer da seien, sofern das Wetter für Hochbetrie­b im Freibad sorgt.

Bis 22 Uhr abends

Am frühen Morgen macht Schaab seine Einkäufe und denkt laut über etwas mehr Lagerraum nach. Ein kleiner Kühlraum wäre auch ein Wunsch, der im hinteren Bereich der Kasse sogar Platz hätte. Aber alles kann man eben nicht haben.

Gegen Abend kämen dann noch meistens die Berufstäti­gen, die ein paar Runden schwimmen möchten und dann noch ein Feierabend­bier oder einen Cappuccino auf der Terrasse einnehmen. Wenn dann um 20 Uhr das Freibad geschlosse­n ist, kommt es vor, dass er sich allein in das Schwimmbec­ken legt und sich ganz einfach treiben lasse. Aber bis dann alles abgerechne­t und aufgeräumt sei, ist es auch mal 22 Uhr oder noch etwas später. Alles in allem sei es aber ein toller Job der ihn voll und ganz ausfülle.

 ?? FOTO: KLAUS WEISS ?? Jens Schaab vor seinem Freibadkio­sk.
FOTO: KLAUS WEISS Jens Schaab vor seinem Freibadkio­sk.

Newspapers in German

Newspapers from Germany