Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Weltrekord: Richard Jung lässt alle hinter sich
Der gebürtige Zwiefalter gewinnt den Deca Ultratriathlon continuous in der Schweiz
ZWIEFALTEN/BUCHS - Am Donnerstag, um viertel nach Vier, hatte es Richard Jung geschafft. Er lief im Deca Ultratriathlon continuous in der Schweiz über die Ziellinie. Nach knapp acht Tagen (190:17:17 Stunden) und 2260 Kilometern hatte er nicht nur den Sieg in der Tasche. Er stellte auch den Weltrekord von Fabrice Lucas (192:08:26 Stunden) aus dem Jahr 1997 ein.
Erika und Gerhard Widmer, die Eltern des Ausnahmeathleten, sind ob der sportlichen Leistungen ihres Sohnes fasziniert. Sie haben ihn schon auf vielen seiner Wettkämpfe begleitet und waren auch dieses Mal ein paar Tage dabei. „Von Samstag bis Mittwoch“, sagte am Donnerstagabend Erika Widmer am Telefon. Vor dem Siegeseinlauf ihres Sohnes mussten sie allerdings die Heimreise antreten. Der Ehemann müsse wieder zur Arbeit, so die Zwiefalterin.
Zu den Wettkämpfen wird Richard Jung von seiner Ehefrau Bettina begleitet. Und in diesem Jahr war in Buchs auch die sechs Monate alte Tochter des Sportlers, die kleine Merle, mit dabei. Während seine Ehefrau ihn bei seiner sportlichen Veranstaltung unterstützte, haben Widmers sich ums Baby gekümmert und Oma-Opa-Tage in der Schweiz verbracht. Sie seien mit dem Kinderwagen auf der Laufstrecke unterwegs gewesen. So habe ihr Sohn auf den 422 Kilometern, die er zu Fuß zurücklegen musste, immer mal wieder in den Kinderwagen schauen können.
Auch wenn man es sich kaum vorstellen mag – ihr Sohn mache sich körperlich nicht kaputt, sagt Erika Widmer. Er teile seine Zeit ein und das Gewinnen stehe bei ihm nicht im Vordergrund. So ließ er sich beim Schwimmen Zeit und absolvierte die 38 Kilometer mit der viertbesten Zeit (16:39:32 Stunden). Auf dem Rad ist er in seinem Element und je länger ein Wettkampf geht, desto besser wird er. Vom Rad stieg Jung nach 86:23:13 Stunden, zog die Laufschuhe für die 422 Kilometer an und brauchte für 338 Runden 86:59:45 Stunden. Am Montag gehe er wieder arbeiten und zur Siegerehrung am 30. August fährt die Familie noch einmal in die Schweiz.