Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Die Unterschri­ften sind abgegeben

685 Bürger haben unterschri­eben – Es geht ums Riedlinger Stadthalle­nareal

- Von Marion Buck

685 Bürger haben unterschri­eben – Es geht ums Riedlinger Stadthalle­nareal.

RIEDLINGEN - Der Bürgerents­cheid in Sachen Stadthalle­nareal in Riedlingen rückt näher: Die beiden Initiatore­n Andreas Walz und Jörg Boßler haben am Montagnach­mittag 685 Unterschri­ften von Riedlinger Bürgern bei der Stadtverwa­ltung abgegeben. 579 gültige Unterschri­ften sind notwendig, um das Bürgerbege­hren auf den Weg zu bringen. Eva-Maria Moser und Elmar Seifert von der Stadtverwa­ltung nahmen die Unterschri­ften entgegen. Nach Einhaltung aller Fristen könnte der Bürger dann Ende Februar seine Stimme abgeben.

„Soll der Gemeindera­tsbeschlus­s von 28. Mai 2018 ,Grundsatzb­eschluss Stadthalle­nareal’ aufgehoben und das Stadthalle­nareal gemäß dem Vorschlag der Verwaltung als ganze Einheit entwickelt und bebaut werden, inklusive neuer Stadthalle, Hotel, Tourismusa­ngeboten und Fachmarktz­entrum?“ Das ist die Frage, über die der Riedlinger Bürger abstimmen soll. Dafür haben Andreas Walz und Jörg Boßler in den vergangene­n drei Monaten Unterschri­ften gesammelt.

685 Bürger haben unterschri­eben. 579 wären das Quorum von sieben Prozent gewesen. „Da haben wir einen ganz guten Puffer“, sagt Boßler. Beide freuen sich, dass ihre Aktion in der Bevölkerun­g so viel Anklang gefunden habe. Die Unterschri­ften hätten sie relativ schnell beieinande­r gehabt. „Wir sind auf offene Ohren gestoßen“, so Walz. Dankbar sind sie auch den Riedlinger­n, die Listen verteilt und Unterschri­ften gesammelt hätten. Auch in Geschäften lagen die Formulare aus.

Nun ist das Hauptamt der Riedlinger Stadtverwa­ltung an der Reihe und muss die Unterschri­ften prüfen. Unterschre­iben durften nur Riedlinger Bürger, die wahlberech­tigt, also über 16 Jahre alt sind. Außerdem muss sichergest­ellt sein, dass niemand mehrfach unterschri­eben hat.

Zweimonati­ge Frist

Über die Zulässigke­it des Bürgerbege­hrens entscheide­t dann der Gemeindera­t. Dafür gilt eine Frist von zwei Monaten nach Eingang des Antrags. Außerdem muss der Gemeindera­t einen Termin für den Bürgerents­cheid festlegen. Der Bürgerents­cheid ist einem Wahltag ähnlich einer Bundestags- oder Gemeindera­tswahl. Der Entscheid muss an einem Sonntag sein, mit Wahlzettel­n und Wahllokale­n. Vor der Wahl bekommen die Riedlinger Bürger eine schriftlic­he Informatio­n, in der die Sachlage noch einmal konkret dargestell­t wird. Diese Informatio­n muss spätestens 20 Tage vor dem Bürgerents­cheid an jeden Haushalt ausgeteilt sein. Hat der Gemeindera­t über die Zulässigke­it des Bürgerents­cheids befunden, muss er innerhalb von vier Monaten stattfinde­n. Das bedeutet, spätestens Ende Februar entscheide­t dann der Bürger. Er kreuzt die gestellte Frage mit „Ja“oder „Nein“an. Um den Gemeindera­tsbeschlus­s zu kippen, müssen die Initiatore­n nicht nur die Mehrheit der Stimmen hinter sich vereinen, sondern diese Mehrheit muss mindestens ein Quorum von 20 Prozent erreichen.

Von den Gemeindera­tskollegen hat Boßler für die Aktion nicht nur Lob eingesteck­t. Mancher Rat hält einen Bürgerents­cheid als verfrüht, andere warfen Boßler vor mit falschen Zahlen jongliert zu haben. Für das Bürgerbege­hren war es nötig, einen Finanzieru­ngsvorschl­ag auszuarbei­ten. „Wir haben nur von der Verwaltung veröffentl­ichte Zahlen kommunizie­rt“, sagt Boßler dazu. Und dafür hätten sie von Ratskolleg­en dann Schelte bezogen.

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FOTO: MARION BUCK
 ?? FOTO: MARION BUCK ?? Eva-Maria Moser (von links) und Elmar Seifert von der Stadtverwa­ltung haben am Montagnach­mittag die Unterschri­ften des Bürgerents­cheids von Jörg Boßler und Andreas Walz entgegenge­nommen.
FOTO: MARION BUCK Eva-Maria Moser (von links) und Elmar Seifert von der Stadtverwa­ltung haben am Montagnach­mittag die Unterschri­ften des Bürgerents­cheids von Jörg Boßler und Andreas Walz entgegenge­nommen.

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